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Midnight Special
USA 2016 Regie: Jeff Nichols mit Michael Shannon, Joel Edgerton, Kirsten Dunst, Jaeden Lieberher, Sam Shepard 111 Min.
Der neue Film der Regie-Hoffnung Jeff Nichols („Take Shelter“) mit den Stars Michael Shannon und Kirsten Dunst ist „E.T. 2.0“ sowie religiöser Science Fiction für das Zeitalter der Totalüberwachung. Und vor allem hoch spannend! FBI, NSA, eine christliche Sekte und auch der eigene Vater Roy (Michael Shannon), der ihn einst zur Adoption freigab – alle wollen den achtjährigen Jungen Alton (Jaeden Lieberher). Kein Wunder, oder doch gerade eines, wenn man sieht, was Alton mit seinen Augen macht, wenn gleißendes Licht eine bessere Welt verkündet. Nebenbei lesen seine Gedanken noch extrem geheime Regierungs-Informationen aus verschlüsselter Satelliten-Kommunikation aus, wie in Trance spricht er spanische Radiosender mit, die gar nicht eingeschaltet sind. Und irgendwann auf der Flucht rast wie ein Meteoritenhagel ein aus der Bahn geratener Spionage-Satellit genau auf die Tankstelle nieder, an der Roy und Alton Pause machen.
Doch Alton ist keine Waffe, kein Messias, er will nur nach Hause, in ein zumindest architektonisch futuristisches Tomorrow-Land, das im Finale versprochen wird. Erst mysteriös, dann spannend, familien-mäßig rührend und schließlich reichlich Zukunfts-Kitsch. „Midnight Special“ ist großartig, aber für alle, die im Hier und Jetzt zurückbleiben, letztlich enttäuschend.
Schon in „Take Shelter“ – und auch mit einem eindrucksvollen Michael Shannon – beschwor Regisseur Jeff Nichols eine drohende Apokalypse herauf. Diesmal jedoch verrät er relativ schnell, wohin die Reise geht, sortiert die Figuren in gut und böse ein. Das nimmt der immer noch spannenden Handlung eine Dimension. Trotzdem bleibt des Können von Nichols eine sehr reizvolle Hoffnung für die Zukunft!
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- Publiziert von:
- Günter H. Jekubzik, 15.02.2016 / 4:30
- Rubrik:
- Berlinale 2016, Kritiken GHJ
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