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Madame empfiehlt sich
Frankreich 2013 (Elle s’en va) Regie: Emmanuelle Bercot mit Catherine Deneuve, Nemo Schiffman, Gérard Garouste, Camille 113 Min. FSK: ab 6 Madame kümmert sich um ein Restaurant in der Bretagne und um die quengelnde Mutter im gleichen Haus. Um den Liebhaber braucht sie sich nicht mehr zu kümmern, der gab ihr den Laufpass. Mit Rufus Wainwrights „I don’t know what it is“ als musikalischem Rückenwind fährt Bettie, wie Madame eigentlich heißt, in einer großartigen Szene einfach weg. Vordergründig immer auf der Suche nach Zigaretten. In einer sehr rustikalen Kneipe mit ruppigen aber herzlichen Typen findet sie Kippen und einen Kerl. Im Bett von ihm wacht sie dann auch am nächsten Morgen auf. Er ist allerdings nicht nur viel zu jung, sondern auch auf lustige und besorgniserregende Weise in sie verschossen. Wie oft in diesem frischen, unkonventionellen Film gibt es dann eine überraschende Wende: Ein Anruf der alleinerziehenden Tochter setzt Madame den Enkel ins Auto, damit der bei Großvater väterlicherseits abgegeben wird. Nun nervt der Kleine und Oma zickt im großen Stil zurück. Immerhin schaffen sie es zu einem Wiedersehen mit den anderen Schönheitsköniginnen des Jahres 1969 und ins Dorf des Opas, wo noch andere Überraschungen auf sie warten… Madame in „Madame empfiehlt sich“ ist vor allem Catherine Deneuve, für die diese Rolle geschrieben wurde. Sie gibt sowohl die genervte, abgeschobene 60-Jährige wie auch die ehemalige Schönheitskönigin und die frisch Verliebte mit eindrucksvoller Verve. Spaß macht „Madame“ aber auch wegen der jungen Kamera und den vielen starken Szenen. Wie die Selbstgedrehte eines sehr alten Mannes in irgendeinem Dorf dank seiner sehr dicken Finger zur Geduldsprobe wird, ist so ein filmisches Zuckerstückchen. Erst wenn der Road Trip der Seniorin im fast idyllischen Schoß einer großen Patchwork-Familie ankommt, biegt er etwas in Richtung vorhersehbarer Familienfilm ab.
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- Publiziert von:
- Günter H. Jekubzik, 11.02.2014 / 10:00
- Rubrik:
- Kritiken GHJ
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