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Venedig 2012 To the Wonder von Terrence Malick

Auftakt und Ende einer Liebe zwischen den Kontinenten – ist das als Thema zu klein für Terrence Malick, der in seinem sensationellen Cannes-Sieger „The Tree of Life“ gleich die ganze Schöpfung mit verfilmte? „To the Wonder“ erzählt vom Mont St. Michel (das Wunder) bis zu irgendeiner amerikanischen Vorstadtsiedlung, wie sich die lebhafte Ukrainerin Marina (Olga Kurylenko) und der zurückhaltende Amerikaner Neil (Ben Affleck) verlieben, auseinanderleben, im Streit zerfleischen und trennen. Javier Bardem überdenkt als Pater Quintana derweil Verhältnis zu Gott. Malick, der nie öffentlich auftritt, stellte den betörend schönen Film für seine Verhältnisse rasend schnell fertig (und hat gleich noch drei andere Projekte in den letzten Zügen). Seine Filme sind keine bebilderten Geschichten, sondern Gedichte, bestenfalls Sonette, die nebenher neben ihren eigenen optischen Harmonien auch etwas erzählen. „To the Wonder“ ist wieder komplett von einem symphonischen Score unterlegt. Figuren sprechen selten vor der Kamera, brauchen sie auch nicht, denn die kurzen, manchmal traumhaft schönen Einstellungen ergänzen sich zu intensiven Gefühlen. Vielleicht tatsächlich ein schwächerer Malick, aber immer noch einzigartig und herausragend.


Ein FILMtabs.de Artikel