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This is Love

D 2009 Regie: Mathias Glasner mit Jens Albinus, Corinna Harfouch, Jürgen Vogel, Devid Striesow, Lisa Nguyen 107 Min.

Die dunkle Seite der Liebe
Der Däne Chris (Jens Albinus) wird festgenommen. In seiner Wohnung befindet sich eine Leiche. Das neunjährige vietnamesische Mädchen Jenjira, das in den vorangegangenen Tagen mit ihm gesehen wurde, ist spurlos verschwunden. Auf der Wache kreuzt sich sein Schicksal mit dem von Kommissarin Maggie (Corinna Harfouch). Sie ist am Boden ihres Privatlebens und auch im Job ein Wrack. Seit ihr Mann vor sechzehn Jahren spurlos aus ihrem Leben verschwand, ist nichts mehr normal in ihrem Leben. Statt am Leben ihrer Tochter teilzuhaben, verliert  sie sich im Alkohol und langen Nächten mit Saufkumpanen.
Das Schicksal des Mädchens ist ihr egal. Trotzdem gelingt es ihr, den inhaftierten Dänen zum Reden zu bringen. Er offenbart Maggie die Ereignisse, das Geschäft mit Kindern, sexuelle Handlungen mit der Minderjährigen und schließlich den Mord. Den Aufenthaltsort der jungen Vietnamesin will er jedoch nicht verraten. Stattdessen hungert er sich langsam zu Tode. Die Zeit rennt Maggie davon und sie muss endlich aus ihrer Lethargie erwachen.
Ein kompliziertes chronologisches Knäuel moralischer Grauzonen entwirft Regisseur und Autor Matthias Glasner vor unseren Augen. Wie schon in seinem letzten Film „Der freie Willle“ entzieht er sich dabei jeglicher Wertung des Gezeigten, was vor allem im ambivalenten Verhältnis zwischen Chris und Jenjira an die Grenze des Erträglichen geht. Zumal Glasner hier inszenatorisch nicht auf die nüchterne Ästhetik des Vorgängers setzt, sondern stellenweise erzählerisch, wie filmisch zu dick aufträgt. Einen starken Kontrast hierzu bietet die exzellente Besetzung: die intensive Darstellung Corinna Harfouchs geht mehr als unter die Haut. Auch Jürgen Vogel ist zu sehen, der bereits bei „Sexy Sadie“ mit Harfouch und Glasner arbeitete und den Film gemeinsam mit dem Regisseur produzierte. 


Ein FILMtabs.de Artikel