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Das Mädchen aus Monaco
Fr 2009 (La fille de Monaco) Regie: Anne Fontaine mit Fabrice Luchini, Roschdy Zem, Louise Bourgoin, Stéphane Audran 94 Min. FSK ab 12
Und nun die Filmvorhersage: „Das Mädchen aus Monaco“ beginnt als französische Typen-Komödie mit klaren Farben und Verhältnissen. Erst im zweiten Teil des leichten Sommerfilms kommen dunklere Thrillertöne auf und die erotische Spannung entlädt sich im mörderischen Affekt. Doch zum Ende klart alles wieder auf und harmonisch aus.
Diese Komödie, die Thriller werden will, bleibt tatsächlich durchgehend recht übersichtlich – um es freundlich zu sagen: Der elegante Pariser Star-Anwalt Bertrand Beauvois (Fabrice Luchini) bekommt nicht nur die Jury im Gerichtssaal immer rum, auch bei Frauen hat er, obwohl er sich schon mitten in der Lebensmitte befindet, Erfolg. Allerdings scheut er sich, seine charmanten Eroberungen auch sexuell auszukosten und entzieht sich wortreich dem Vollzug. Ganz anders der Leibwächter, der ihm wegen der Mafia-Nähe seines Verfahrens in Monaco zugeteilt wird: Christophe (Roschdy Zem), der knackige Typ mit dem südländischen Teint, nimmt die Frauen leicht und wie sie kommen. So übernimmt er auch mal eine zu anhängliche alte Verehrerin des Maitre Beauvois. Alles ändert sich mit dem Auftreten von Audrey Varella (Louise Bourgoin), der blonden Wetterfee des monegassischen Fernsehens. Bertrand verfällt Audrey, lebt auf, macht verrückte Dinge und seine morgendlichen Auftritte im Gerichtssaal spiegeln ziemlich komisch die Erlebnisse der letzten Nacht. Nun kann der einst steife Anwalt die emotionale Tat seiner reifen Klientin (Chabrol-Star Stéphane Audran), die einen jungen Liebhaber brutal ermordet hat, verstehen und blumig schildern.
Fabrice Luchini („Intime Fremde“ 2004, „Männer und Frauen – Die Gebrauchsanleitung“ 1997) gibt den verliebten Trottel Bertrand, der mit großen Augen den albernen Geschichten des naiv scheinenden Blondchens lauscht. Der jungen Frau, die als Handy-Klingeln das Hinterher-Pfeifen irgendwelcher Männer benutzt und die immer viel zu knapp bekleidet ist. Er folgt ihr überall hin, ist allerdings auch irritiert von der Leichtigkeit, mit der sie sich hingibt und für die Karriere verkauft.. Zuerst scheint es kein Problem zu sein, dass der Leibwächter Christophe schon mal was mit der Fernseh-Mieze hatte und nicht besonders positiv von ihr redet. Eine Stunde lang lässt man sich verführen, dann kommt Thriller-Musik auf, der Film zeigt sein wahres Gesicht: Auf den Straßen, die schon Grace Kelly verunglücken ließen, lässt die Liebe tief stürzen. Die Tat ist relativ schnell klar, nur die Folgen irritieren ein wenig. Ein wenig, nicht mehr, denn ordentlich aufgereiht wie die klar abgegrenzten Figuren – unsinnlicher Intellektueller, Latin-Lover, blonde Verführerin – bleiben auch Emotionen und Motive. Eine klare Sache. Urteil: Sommer-Film.
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- Publiziert von:
- Günter H. Jekubzik, 30.06.2009 / 8:50
- Rubrik:
- Kritiken GHJ
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