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30 Days of night

USA 2007 R: David Slade, D: Josh Hartnett, Melissa George, Ben Foster, Danny Huston, Mark Boone Junior, Manu Bennett 105 min FSK ab 18
Gruftitreffen in Alaska
Idealer Nährboden für die Kreaturen der Nacht: in der Kleinstadt Barrow im US-Bundesstaat Alaska ist es an 30 Tagen im Jahr stockfinster. Während die letzten Leute das sich verdunkelnde Nest verlassen, versucht der örtliche Sheriff Eben das hereinbrechende Chaos zusammen zu halten. Eine seltsame Häufung von Vandalismus macht ihm zu schaffen. Er kreuzt von gemeuchelten Schlittenhunden zu sabotierten Helikoptern, während die Sonne für einen Monat am Horizont versinkt.
Dann taucht ein mysteriöser Fremder auf, der schnell als Ursache für die Vorfälle ausgemacht ist. Doch beschwört er, nur Bote für die wahre Apokalypse zu sein: als sich der Himmel verdunkelt, fällt eine Horde Vampire über die Siedlung und ihre Bewohner her. Pech für Stella, die den letzten Flieger verpasst hat. Gemeinsam mit ihrem Ex- Mann Eben und einer Handvoll Leute versucht sie sich ihres Halses zu erwehren.
Die Mittel hierzu werden mit zunehmender Laufzeit ebenso, wie die Darstellung der Gewalt immer drastischer. Was als konventionell- spannender Grusler begann, wird schnell zur Schlachteplatte. Aus dem asthmatischen Weichei Eben wird der skrupellose Held der Horrormär. Der wirkt von Milchgesicht Josh Hartnett verkörpert zu Beginn noch glaubwürdig. Wenn jedoch die Blutsauger auftauchen und erstmals ihre schlechten Zähne auseinander klappen, um in ihrer Phantasiesprache miteinander zu kommunizieren, geht dem von Teufeltänzer Sam Raimi produzierten Streifen eine Menge an Kredibilität verloren. Zumal es irritiert, dass der Obervampir eine frappierende Ähnlichkeit mit Pet Shop Boy Neil Tennant aufweist und das Gefolge aussieht, wie eine Meute Grufties beim WGT.
Schließlich gleiten die gruseligen Ansätze immer mehr in splatterige Gewaltorgien mit abgetrennten Gliedmaßen und blutspuckenden Untoten mit einem Hauch Patchouli ab, bis sie sich vom derzeitigen Horror- Einheitsbrei nicht mehr unterscheiden lassen. Auch nicht durch einige nette visuelle Ideen, für die Regisseur David Slade ja bereits bei seinem Psychospiel HARD CANDY eine Vorliebe bewies.


Ein FILMtabs.de Artikel