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Sketches of Frank Gehry

USA, BRD 2005 (Sketches of Frank Gehry) Regie: Sydney Pollack 83 Min.
Wenn man an einem Bau des Architekten Frank Gehry vorbei kommt, muss man zweimal hinsehen, denn Gehrys Bauten widersprechen in jeder Hinsicht den gängigen Formen, die sich ins Stadtbild fügen. Sie sind quer, schräg, rund, gewölbt, Aliens in ewigen Reihen von gleichförmigen Häusern. Trotzdem dienen sie dem Zweck: die ausladenden Glasflächen des Guggenheim Museum Bilbao sorgen für besonderes Licht in Ausstellungsräumen, die verwinkelte Holzdecke fängt den Klang in der Disney Concert Hall L.A. perfekt ein. Der Kanadier jüdischer Abstammung studierte in Kalifornien Architektur, bevor er Anfang der Achtziger begann, das Gelernte neu zu definieren. Seine destruktivistischen Bauten zeichnen sich durch eine ungewöhnliche Wahl der Materialien und Formen aus. Abgewinkelte Ebenen, kippende Räume, umgekehrte Formen und eine gebrochene Geometrie sind sein Markenzeichen und brachten ihm zahlreiche Preise ein. Die Dokumentarfilmer der Welt standen Schlange, um einen Film über den Star-Architekten zu drehen. Doch der lehnte ab und bat schließlich seinen Freund Sydney Pollack („Die Dolmetscherin“), ihn zu porträtieren. Dass Pollack eigentlich Spielfilmregisseur ist, sorgt für eine besonders charmante, persönliche Herangehensweise an den Menschen Gehry und seine Kunst. Neugierig auf den kreativen Prozess in der Entstehung der Bauwerke, begleitet Pollack seinen Freund mit der Digitalkamera und blendet auch sich selbst nicht aus dem Gefilmten aus. So entstand eine interessante Werkschau, die auch Raum für Privates lässt und uns das Genie Frank Gehry näher bringt. Pollack hat derweil Gefallen am Dokumentieren gefunden und inszeniert als nächstes eine Chronik der Präsidentschaftswahlen in Florida vor sieben Jahren.


Ein FILMtabs.de Artikel