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How to cook your life

D 2006 Regie: Doris Dörrie Mit Edward Espe Brown 92 Min.
Buddha aufs Brot
Nachdem sich „Männer“-Regisseurin Doris Dörrie bereits in ihrem letzten Film „Der Fischer und seine Frau“ in fernöstliche Gefilde begeben hatte und ihren Hauptfiguren zu japanophilen Abbildern ihrer eigenen Asienbegeisterung machte, setzt sie sich nun intensiv mit fernöstlicher Philosophie auseinander – und das ausgerechnet in Kalifornien. Dort lebt und lehrt der Zen-Koch Edward Espe Brown. Er gibt Kochkurse fürs Karma und bringt den staunenden Besuchern bei, wie man richtiges Brot backt, Reis kocht und Gemüse zubereitet. So einfach, wie sich das anhört, ist das nämlich nicht. Gerade die Fast Food geprägten Amerikaner mit ihrem Weißbrot und der allgemeinen Entwicklung weg vom Zubereiten von Speisen, hin zum Fertiggericht, haben die Kunst des Kochens im Einklang mit dem eigenen Chi nötig. Hier konzentriert man sich auf das Wesentliche: „wenn Du Reis wäschst, wasche Reis, wenn Du Gemüse schneidest, schneide Gemüse“, sagte Browns Mentor Suzuki Roshi einst und meinte damit die völlige Hingabe an das, was man gerade tut. Edward Espe Brown erzählt offen und lebensfroh von den Schwierigkeiten, die er selbst beim Leben der buddhistischen Lehren erfährt und veranschaulicht auf amüsante Art und Weise mit Hilfe von Gleichnissen die Grundsätze des Lebens. Dörrie begleitet ihn dabei und erspart sich jeden Kommentar. Leider aber scheinbar auch die filmische Reflexion des Gesagten, so dass „How to cook your life“ manchmal wie ein esoterisches Lehrbuch fürs Leben daherkommt. Die Ausstrahlung Browns und die vielen kleinen Weisheiten machen die Lehrstunde aber trotzdem lohnenswert.


Ein FILMtabs.de Artikel