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Paris, je t’aime

Frankreich 2006 (Paris, je t’aime) Regie: Joel & Ethan Coen, Nobuhiro Suwa, Olivier Assayas, Gus Van Sant, Gérard Depardieu mit Emilie Ohana, Julie Bataille, Steve Buscemi, Axel Kiener, Juliette Binoche, Willem Dafoe, Orlando Bloom 120 Min. FSK: ab 6

Liebeserklärung
 
Paris, Stadt der Liebe. So weit, so klischeehaft. Jetzt haben 24 internationale Regisseure ihre Liebe zur französischen Hauptstadt erklärt. Sie drehten 18 Kurzfilme á 5 Minuten, die alle eins gemeinsam haben: sie handeln – wie sollte es anders sein – von zwischenmenschlichen Beziehungen. Entstanden sind dabei völlig unterschiedliche Herangehensweisen, unterteilt nach den achtzehn Arrondissements, den einzelnen Vierteln der Stadt an der Seine. Einige Filmmacher liefern gewohnte Qualität, wie etwa die Coen-Brüder, deren ewiger Protagonist Steve Buscemi, wie immer in der Rolle des bemitleidenswerten Pechvogels, mit Sprachbarrieren und französischem Temperament zu kämpfen hat. Gus Van Sant inszeniert eine flüchtige Begegnung zweier Schwuler und Alexander Payne erzählt die Reise einer Amerikanerin in die europäische Metropole unterlegt mit charmanten Postkartenzeilen aus dem Off – inklusive amerikanisiertem Französisch, denn die Filme sind alle im landestypischen Original untertitelt. Einige Filmemacher zeigen aber auch Ungewöhnliches, wie etwa Wes Craven, der eine schlichte Beziehungskiste verfilmt, die am Ende dann aber doch durch das Auftauchen Oscar Wildes eine geistreiche Wendung erfährt. Oder Walter Salles, der das Aufeinandertreffen zweier Jugendlicher mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund charmant und zurückhaltend in Szene setzt.

Wie oft bei Episodenfilmen schleicht sich der ein oder andere Hänger ein, aber nach fünf Minuten steht ja schon der nächste Weltklasseregisseur auf dem Plan. 


Ein FILMtabs.de Artikel