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Marie Antoinette

USA 2006 Regie: Sofia Coppola mit Kirsten Dunst, Jason Schwartzman, Rip Torn 123 Min. FSK: o.A.

Dekadent
 
Marie Antoinette (Kirsten Dunst) ist gerade einmal 14, als sie vom österreichischen an den französischen Hof kommt. Ihr zukünftiger Gemahl Louis-Auguste (Jason Schwartzman), nur ein Jahr älter als Marie, verschließt sich und geht lieber auf die Jagd, als für den königlichen Nachwuchs zu sorgen. Die Verantwortung hierfür muss Marie übernehmen, was sie, neben den unzähligen neuen Eindrücken, Regeln und Verpflichtungen zusätzlich belastet. Schließlich wird der Druck übermächtig, als der König im Sterben liegt und das Volk unter einer Hungersnot leidet, während im Palast schwelgerischer Luxus herrscht.
Sofia Coppola („The Virgin Suicides“) dreht ihren ersten Historienfilm auf ihre ganz eigene Art und Weise: als Pop-Art Märchen ohne Happy End, das, wie schon ihre beiden ersten Filme, von einem schwerelosen Soundtrack getragen wird. Erstaunlicherweise beißen sich Renaissance und Rock nicht wie erwartet und auch der jugendliche Charme bringt frischen Wind ins sonst eher steife Genre. Bei aller Modernisierung ist die Ausstattung beeindruckend authentisch geraten. In diesem Pomp verliert sich Coppolas Marie aber zunehmend in Langeweile und diese wird auf 123 Minuten Lauflänge so sehr betont, dass sie sich stellenweise auch auf den Zuschauer überträgt. So enttäuscht der Nachfolger des fantastischen „Lost in Translation“ doch ein wenig, trägt aber unübersehbar die wunderbare Handschrift Coppolas.


Ein FILMtabs.de Artikel