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Zaïna, Königin der Pferde
Frankreich 2005 (Zaïna, cavalière de l’Atlas) Regie: Bourlem Guerdjou mit Aziza Nadir, Sami Bouajila, Simon Abkarian 100 Min. FSK: ab 6
Es war einmal: Ein Märchen und Abenteuerfilm mit einem mutigen Mädchen als Hauptfigur. Anders als bei lieblichen Mädchen/Pferde-Geschichten wird in einer Umgebung, wo Pferde mehr wert sind als Frauen, das Fremde als spannende und reizvolle Umgebung aufgesucht.
Nach dem Begräbnis ihrer Mutter soll die junge Zaina zu Omar, dem Mann, der den Tod der Mutter verursachte. Ganz Zorn, Tränen und eisiger Blick flüchtet das Mädchen ins Haus des Imam und folgt – widerstrebend aber ohne andere Wahl – ihrem Vater Mustafa (Sami Bouajila, "Indigenes"), einem Nomaden, hinaus in die Wüste. Auf dem Weg zum legendären Pferderennen von Marrakesch werden die wilden Wüstensöhne um Mustafa nicht nur von Omars Reitern im edlen Tuch und mit schlechtem Wesen verfolgt. Auch Pferdediebe lauern die Nomaden am Atlas-Gebirge auf. Durch die Wüste und über eisige Höhen entwickelt sich das dramatische Abenteuer. Die Beziehung zwischen Vater und Tochter taut dabei nur ganz langsam auf. Erst als Mustafa verlassen und fast erfroren auf Zaina und das Kräuterbuch ihrer Mutter angewiesen ist, gibt es eine ganz eigene Annäherung. Klug und mutig nutzt das Mädchen auch den Aberglauben der Pferdediebe, um den Vater noch einmal zu retten. Jetzt darf sie endlich auf dem Wunderpferd reiten und sogar am Rennen teilnehmen – was Frauen strengstens verboten ist.
Wüstenromantik und Säbelduelle, wunderbare Landschaften, wertvolle Pferde. "Zaina" hat alles für einen Erfolgsfilm – außer einem US-Star. Dafür spielt Aziza Nadir einnehmend wild, lebendig und natürlich. Ganz klar wurde das tolle und vom kolonialistischen Blick weitgehend freie Abenteuer so zum Gewinner des Publikumspreises in Locarno 2005. Dass die Feminismus-Einlage im Finale arg aufgesetzt wirkt, sollte dem schönen Abenteuer nicht schaden.
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- Publiziert von:
- Günter H. Jekubzik, 31.10.2006 / 1:20
- Rubrik:
- Kritiken GHJ
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