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Berlinale 1997 Eröffnung


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Berlin. Angekündigt für die Eröffnung der "47.Internationalen Filmfestspiele Berlin" war auf jeden Fall: Regen. Damit ist auch in einem Wort gesagt, weshalb die alljährlich verzweifelte Suche nach Glamour bei der Berlinale scheitern muß. Es ist Februar und einfach nicht besonders reizvoll, stundenlang dem wärmenden Abglanz internationaler Stars entgegen zu bibbern. Neben dem Warten auf vielleicht Catherine Deneuve, Alain Delon, Arielle Dombasle oder Lauren Bacall bleiben da noch an die 500 Filme. Die Prunkeröffnung im Zoopalast war mit reichlich Prominenz besetzt, auf dem Programm stand "Fräulein Smillas Gespür für Schnee". Die Verfilmung des sehr erfolgreichen Romans des Dänen Peter Hoeg durch den Dänen Bille August ließ einiges vom Reiz des Romans vermissen. Anfangs fesseln die Figuren, später stört die Action.

Weshalb dann "Fräulein Smilla" als Eröffnungsfilm der Berlinale? Dahinter steht auf jeden Fall Bernd Eichinger als mächtiger und erfolgreicher deutscher Produzent. "Die unendliche Geschichte" an Kassenschlagern, die "Der bewegte Mann" Eichinger von München aus auf die Leinwand brachte, enthält unter anderem "Der Name der Rose", "Letzte Ausfahrt Brooklyn" und "Werner - Beinhart". Eine besondere Festivalförderung hat er eigentlich nicht nötig. Und ein Deal mit "In Love and War", der Hemingway-Schmonzette, die als zweiter Film von Eichingers Constantin Filmverleih im Wettbewerb zu finden ist? Unwahrscheinlich, da keiner von beiden Festivalqualität hat. Es bleibt eines der vielen Festivalrätsel, dessen Antwort nur hinter den Kulissen zu finden ist.