Zeichen und Wunder
(Waiting for the light) USA 1989, Regie und Buch: Christopher Monger, 90 Min.
Schein und Sein - der Wechsel zwischen Realität und Täuschung, für das Kino so wesentlich, bestimmt "Zeichen und Wunder". Wenn Tante Zena eine Jungfrau zersägt, wissen wir, daß es ein Trick ist. Doch das Blut am Sägeblatt wirkt erschreckend echt und so sind wir, obwohl eingeweiht, immer noch auf der Seite der Getäuschten.
Dieses Prinzip gilt nicht nur für die genial dichte Exposition, in der wir Kay, ihre beiden Kinder Emily und Eddie sowie die exentrische Zauberin und Tante Zena kennenlernen. Kay hat ständig Geldsorgen und die Kinder schocken die Umgebung, indem sie sich mit Zauberei scheinbar selber verstümmeln oder in die Luft jagen. Da kommt die Erbschaft der abgelegenen Kneipe Henry's gerade recht. Doch als der Nachbar eine weitere Illusion der drei Magier als Engelserscheinung auffaßt, weitet sich die private Spielerei zur publikumsträchtigen und folgenschweren Sensation aus.
Die Komödie mit Tiefgang wird um Medienbilder und Panikstimmung aus der Kubakrise bereichert. Der englische Titel "Waiting for the light" beschreibt das Warten auf die blendende Himmels-Erscheinung und beleuchtet zudem ironisch die Angst vor dem Atomblitz. Trotzdem verliert die wunderbare Geschichte zum Ende an Substanz. Da hilft auch die originelle und interessante Kameraführung Gabriel Beristains nicht mehr. Nur Shirley MacLaine spielt (wieder einmal als verrückte, alte Dame) im dem Atomic Cafe herausragend. Einen weiteren Pluspunkt bucht die Musik, die -um im Bild zu bleiben- mit ihren Beziehungsreichen Texten wie eine Cruise Missile ins Ziel trifft.
Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik
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