Wo dein Herz schlägt

USA 2000 (Where the heart is) Regie Matt Williams, 120 Min., FSK ab 6

Die hochschwangere Novalee Nation (Natalie Portman) wird von ihrem Proletenfreund an einem Supermarkt sitzen gelassen. Sie gehören zur amerikanischen Gesellschaftsschicht, die man als "White Trash" bezeichnet - Abfall der Gesellschaft, der es einem mit seiner ignoranten, rassistischen Haltung schwer macht, irgendeine Anteilnahme aufzubringen. Bis zur Geburt lebt Novalee heimlich aber durchaus häuslich im Konsumtempel. Da wäre sie besser geblieben, denn danach wird Novalee berühmt und das Leben nimmt seinen Lauf: Die netten Leute vom Lande helfen dem dummen, naiven Mädel, dann sterben die netten Leute vom Lande, dann vererben sie einem was, dann werden zum Glück noch Kinder geboren, die aber auch wieder sterben könnten usw. usw.

Die unangenehm kalkulierte Abfolge von Schicksalsschlägen und Glücksmomenten nennt sich Film, hat aber mit der verunglückten Episodenstruktur diesen Namen nicht verdient. Der Einsatz von Menschen- oder Figurenleben für die Filmemotion ist besonders zynisch. Bevor man jemanden kennenlernt, opfert das Drehbuch in für den nächsten Schluchzer. Dass die Schmonzette nach dem Roman "Where the Heart Is" von Billie Letts extrem rührselig würde, war klar. Dass die Rührmomente so schematisch zusammen gezimmert wurden, ärgert kolossal. Hier kommt komprimiertes Leben äußert banal daher.

http://www.wheretheheartismovie.com


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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