Willkommen in Babylon (ARD)

Von Günter H. Jekubzik

Norbert versagte im Straßenverkehr und wurde zum Alptraum seiner Fahrlehrerin. Dafür fand er als einsames Herz über Computer und Telefonleitung gleich den Weg in die virtuelle Begegnungsstätte Babylon. Unter dem Fantasienamen Alexander lernte er Roxane kennen und lieben. Nur schade, daß die beiden Schüchternen für die "Gespräche" über Tastatur und Bildschirm ihre Persönlichkeit aufmöbelten, sogar falsche Fotos durchs Computer-Netz schickten. So bemerkte Norbert fast zu spät, daß er mit seiner eigentlich verhaßten Fahrlehrerin nächtlich Liebesbriefe durch die Leitungen schickte.Die neue Staffel von "Wilde Herzen" startete programmatisch mit modern aufgeladenen Begegnungen im Straßen- und Daten-Verkehr. Das Thema der Liebe auf Distanz ist so alt wie Kafkas Briefe an Felice und doch noch immer hochaktuell. Die schwierige bildliche Umsetzung der Tasten-Dialoge gelang Regisseur Rolf Silber nicht immer. Als dann die Kurve von der Virtualität in die Realität geschafft war, ließen vor allem die schwachen Nebenfiguren nur eine banale Verwechslungs-Komödie übrig. Da tauchten die Schwächen des ansonsten ausgefeilten, witzigen Drehbuchs auf. Schade für die tolle, interessante Geschichte, daß sie an den Rändern so nachließ.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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