Vampire in Brooklyn

USA 1995 (Vampire in Brooklyn) Regie Wes Craven, 103 Min.

Wenn Wes Craven, der humanistisch gebildete Regisseur von Schockern wie "Nightmare on Elmstreet", einen Vampirfilm mit und für Komiker Eddie Murphy macht - biegen sich dann die Sargbretter? Produzent und Autor Murphy verliehen dem Ober-Beißer Maximillian (Schauspieler Murphy) einen exquisiten Geschmack, nur edelste Stoffe schmücken den Herrn der Nacht bei der Suche nach einer Mutter künftiger kleiner Blutsauger. In der Karibik wurde es Max zu einsam, jetzt zieht es ihn zu der letzten seiner Art, einer Schönheit, halb Mensch, halb Vampir. Rita allerdings weiß noch nichts von ihrem Glück, versieht zerstreut den Polizeidienst, meint nur zeitweise, daß sie doch eher ein "Nachtmensch" sei. Nun hat Max Stil, einfach draufstürzen gibt es nur, wenn für den kleinen Hunger zwischendurch. Mit Rita will er tanzen, bis sie sich seinem beißenden Kuß hingibt.

So erscheint "Vampire in Brooklyn" eher als Verführung, der Blutrausch sorgt für Humor, nicht für Grusel und Horror. Die Handschrift Wes Cravens zeigt nur Julius, der devote Assistent Maxens. Nach dem ersten Biß verfällt der arme Kerl zusehends als Zombie. Mal riskiert er ein Auge, dann gibt er brav die Hand (ab).

Auf den Spuren von "Nosferatu" wandelt Eddie Murphy nur anfangs, dann macht er sich einen dunkel eingefärbten Spaß aus dem Genre, lehrt als schwarzer Prediger der jubelnden Gemeinde, daß "böse gut" ist. Viele doppelsinnige Sprüche verleihen dem Humor Biß. Angela Bassett, die in "Strange Days" nachhaltig auf sich aufmerksam machte, spielt die Rita. Aber auch ihre Rolle bleibt in dem Spaß typenhaft, gewinnt nicht die Tiefe, die Anne Parillaud als "Bloody Mary" (Innocent Blood) von John Landis hatte.

"Vampire In Brooklyn" wird vielleicht Anfang 1997 auf Video erscheinen. Zur Zeit läuft er in den Niederlanden im Kino.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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