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Mit Kofi Annan vorm Fahrstuhl
Im New Yorker UN-Gebäude wird in diesen Tagen Weltgeschichte geschrieben. Im Ringen zwischen Krieg und Verhandeln geben sich die wichtigsten Politiker der Welt die Klinken in die Hand. Und mittendrin macht die Aachenerin Silke Genuit seit Januar ihr Praktikum.
Silkes Innenansichten vom Brennpunkt der Friedensverhandlungen sind mittlerweile bundesweit bei Funk und Print ein Thema. Von der Süddeutschen bis zur Bild-Zeitung berichten sie über die 24-Jährige, die in Aachen am Viktoria Gymnasium Abitur machte, an der Ruhr Universität Bochum studierte und sich kopfüber in die Medienwelt stürzte. Nebenbei drehte Silke einige Kurzfilme und schrieb für das Aachener Szeneblatt Movie. Praktika bei Deutscher Welle und WDR schufen viele Verbindungen, über die sich jetzt vor allem die deutschen Kollegen freuen.
Nun arbeitet Silke Genuit - zusammen mit Timo von Wirth, einem anderen Aachener, beim Department of Public Information (DPI) in der Video-Produktion. Ihr Büro liegt in der achten Etage des UN-Gebäudes am East-River, in dem sich zur Zeit die dramatischen Bemühungen abspielen, die USA vom Krieg abzuhalten. Mit ihrem "All area pass"-Pass ist die Praktikantin versehentlich schon fast am Konferenztisch von Blix gelandet.
Der Wechsel nach New York war so rasant wie ihre sonstige Karriereplanung: Am 6. Januar hat die Film- und Fernsehwissenschaftlerin in Bochum ihre Magisterarbeit über Dokumentarfilm im deutschen Fernsehen abgegeben, die Koffer gepackt und ist am 10. Januar in New York gelandet. Die Arbeit wurde inzwischen mit der Note 1,0 bewertet, das Studium erfolgreich abgeschlossen.
UN-Intern
Silke ist eine von 8000 Mitarbeitern im Hauptquartier der UN,
darunter sind 100 sogenannte "Interns", Praktikanten, die ihr
"Internship" machen. Immerhin 15 von ihnen sind übrigens
Deutsche, dabei steht die einfache Bewerbung im Internet allen offen.
Im Freizeitprogramm für diese "Interns" gibt es verschiedene
Essen bei internationalen UN-Botschaften, von Silke persönlich
angereichert mit viel Party, Kultur und einer Menge Begegnungen mit
Menschen aus aller Welt.
Das große New York ist mit einer job-nahen Wohnung recht übersichtlich: Silke kann locker in 10 Minuten zu Fuß zur UN laufen. Ihr Zimmer mit der Nr. 827 hat zwar einen Blick auf den Stadtteil Queens, drinnen gibt es den US-typen "Cubicle", das mit Stellwänden abgetrennte Eckchen im Großraumbüro. Ausgestattet ist es mit riesigem Monitor und Videorekorder, an dem die Aachener Praktikantin Berichte über die UN zusammenstellt. Dabei geht es um die zahlreichen Institutionen der UN, Finanzierung von Fischzucht, Bildung für Frauen in Nigeria und in Jakarta. Die fertigen Beiträge werden schließlich weltweit bei verschiedenen Medienpartnern gesendet.
Interview: Deutschland steht bei den Intellektuellen hoch im Kurs!
Wie hast du den ersten Blix-Bericht erlebt?
Ganz normal im "Zuschauerraum", beinahe wäre ich allerdings in
den halbrunden Tisch der Weltgeschichte reingeplatzt, ich hatte mich
in der Etage vertan und mit meinem "All area pass" hat mich keiner
aufgehalten ...
Wie sind die Sicherheitsvorkehrungen in New York?
Es gibt einen Sicherheitscheck wie beim Airport, aber das
Sicherheitspersonal kennt mich inzwischen und so ist es weniger ein
Check als ein morgendlicher Schnack.
Wie fühlt man sich in dem UN-Gebäude mitten in
Amerika?
Das Haus ist internationales Terrain und gehört nicht zu den
USA. Wegen der Inneneinrichtung fühlt man sich hier in den 60er
Jahren - uralte Stühle, besonders im Secretary-General council.
Ich kann mir vorstellen, dass die extra so unbequem sitzen sollen,
damit man schneller voran kommt. Ansonsten fühlt man sich ein
bisschen stolz, Deutsche zu sein. Deutschland steht hier bei den
intellektuellen New Yorkern hoch im Kurs!
Und wie geht es weiter?
Ich bin noch bis zum 18.3. in N.Y., dann eine Woche in Texas. Im
August geht ein Jahr an der Brussels School of International Studies
mit einem Post Graduierten-Abschluss los.
(ghj)
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