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South Park (RTL, 5.9.99)

Die frechen Schul-Kids aus dem verschneiten Örtchen South Park waren schon längst bei uns angekommen. Auf T-Shirts, Mützen usw. manifestierten die simpelst gezeichneten Gesichter ihren Kultstatus. Der "Chef", seines Zeichens lebenslustiger und stimmgewaltiger Kantinenkoch der South Park-Schule, konnte seine Schokoladenbällchen schon in den Hitparaden anpreisen. RTL ließ sich viel Zeit, die Zeichentricksserie einzudeutschen. Doch es hat sich gelohnt: Die erste pralle Folge um Aliens, die ihre Sonden hinterrücks den Schülern einpflanzten, brachte genau die ungehemmte Offenheit in der Sprache rüber, die sie in den USA zur Sensation machte. Die Bildchen wirken harmlos wie bunte Klebefolien für Kinder. Die Inhalte sind von einer provokanten Unverschämtheit, dass es in braven Zeiten eine befreiend helle Freude ist. Ganz unkonventionell stirbt auch mal einer der kleinen Helden, um regelmäßig in der nächsten Folge wieder aufzutauchen. Die spitzzüngigen Kids von "South Park" können dem deutschen Schandmaul Harald Schmidt durchaus das Wasser reichen. Oder sollte man passender sagen vor's Schienbein treten? Wenn nicht ein Kinderschutzbund gegen den "Baby-Freistoß" einschreitet, bietet "South Park" die nächsten Sonntagabende einen herrlich unbesinnlichen Wochenend-Ausklang.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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