Perfect Mind (ARD, 15.12.96)

BRD 1996 Regie Friedemann Fromm, 90 Min.

Von Günter H. Jekubzik

In einem Sektenzentrum erschlug eine Frau den Mann, der sie verhöhnte. Schlimm genug - doch die Tat war kaltblütig vom internen Geheimdienst der Organisation "Perfect Mind" provoziert worden. Daß die Frau als Richterin gerade gegen die mächtige Vereinigung zu Gericht saß, machte den Fall brisant. Aber auch Kommissar Leitmayr, der von diesen Hintergründen noch nichts ahnte, war als Seminarteilnehmer schon im Netz der Sekte "Perfect Mind". Nur Milena, die den Tod ihres Bruders rächen wollte, konnte als junges, angesehenes Mitglied die Täter entschleiern. Allerdings erwartete der dämonische Chef des Geheimdienstes genau dieses ...

Den Sektenchef Hanno Haak gab Ulrich Tukur als einen zeitgemäßen Dr. Mabuse, mit allen modernen Techniken und den nötigen Verbindungen ausgestattet. Noch bedrohlicher war der hervorragende Tatort aber in seiner Gesamtanlage: Die Unterwanderung von Polizei, Justiz und Medien durch Mitglieder von "Perfect Mind" hinterließ ein starkes Gefühl der Beklemmung. Das teuflische Summen des allmächtigen und unfaßbaren Haak noch im Abspann sorgte für Gänsehaut - ein seltenes Fernsehgefühl!

Erstklassig war der Tatort von Christoph Fromm (Buch) und Bruder Friedemann Fromm (Regie) nicht unbedingt von der Spannung her. Die Suggestionskraft von Story und exzellenten Darstellern war allerdings wirkungsvoller als viele, viele Berichte über Scientology und dergleichen Vereine - auch wenn die Namensgebung "Perfect Mind" keine direkten Entschlüsselung zuließ. Da wurde die fast schon übliche Rambo-Tour der Polizisten beinahe verzeihlich.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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