ghj-logo

Tibet - Widerstand des Geistes

(BRD 1988/89, Regie und Buch: Clemens Kuby, 98 Min.)

Tibet hat eine fast 2000-jährige Geschichte als Nation und die Bevölkerung dieses unbekannten Landes, das die zehnfache Fläche der BRD hat, ist eng mit dem Buddhismus verbunden. Seit der chinesischen Besetzung im Jahre 1949 sind 1.2 Mio. Tibeter umgebracht worden. Clemens Kuby reiste mit einem Kamerateam noch vor Verhängung des Kriegsrechts 1989 in das höchste Land der Erde und kam mit einem faktenreichen, von seiner Begeisterung zeugenden Film zurück.

Die von den Mönchen tradierte Kultur beschäftigt sich -im Gegensatz zur materialistischeren westlichen Welt- mit der spirituellen Welt. Kuby versucht dies nicht mit Bildern, sondern in Kommentaren und -selten- in Gesprächen zu vermitteln. Es entstand eine lehrreiche Dokumentation über Tibet und dessen Unterdrückung durch das kommunistische China. Eindrucksvoll sind die Zerstörungen der Tempel und die mühevollen Neuanfänge zu sehen; das Leben, der Alltag der Menschen erhalten wenig Raum neben den abstrakteren Betrachtungen. Die vermißte ästhetische Umsetzung bietet zum Buddhismus der international preisgekrönte Film "Warum Bodhi-Dharma in den Orient aufbrach?", der mit seinen schönen, tiefen Bildern eine Ergänzung zu Kubys Bericht wäre.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

realisiert durch

Ein Service von

arena internet service

FILMtabs-Logo