Nix zu verlieren

USA 1997 (Nothing to Lose) Regie und Buch Steve Oedekerk, mit TimRobbins, Martin Lawrence, John C. McGinley, Giancarlo Esposito, KellyPreston, 97 Min.

Nick Beam (Tim Robbins), ein netter,erfolgreicher, glücklicher Geschäftsmann will seine Frau(Kelly Preston) mit einem frühen Feierabend überraschen.Doch seine Überraschung wird zum Schock, als er im Schlafzimmereinen fremden Mann stöhnen hört. Völlig geknicktschleicht sich Nick aus der Wohnung, fährt ziellos durch dieStadt. An einer Ampel nutzt ein Räuber (Martin Lawrence) dieUnachtsamkeit, setzt sich mit vorgehaltener Waffe auf denBeifahrersitz. Doch Nick lächelt nur gequält und meint:"Mann, du hast dir den Falschen ausgesucht!"

Allein der Blick von Tim Robbins in dieser Situation zeigt allsein komödiantisches Vermögen. Ab da drückt er aufsGas und der Spaß geht los: Nick hat "Nix zu verlieren". Mit dernötigsten psychologischen Ausstattung stürzen sich diebeiden Figuren in ein rasantes Abenteuer. Nach einer Achterbahnfahrtdes lebensmüden Nick landen beide in der Wüste und sindaufeinander angewiesen. Der kleine Gauner T-Paul erhält vomrachsüchtigen Geschäftsmann Nachhilfe in Sachen "ganzgroßes Ding". Beim ersten gemeinsamen Auftritt diskutieren diefreundlichen Diebe mit dem beraubten Ladeninhaber, wer denn derbeeindruckendere Gangster ist. Etwas schwarz-weißeSozialromantik gesellt sich zur Komödie und zwei wirklich mieseSchurken (Giancarlo Esposito, John C McGinley) sorgen fürSpannung.

Zwischendurch legt Regisseur und Autor Oedekerk als tanzenderWachmann selbst eine flotte Lachnummer aufs streng gesicherteParkett. Noch einige urkomische Situationen, rasante, aberwitzigeTexte und zwei exzellente Darsteller: Bei dieser Komödie kannman nicht verlieren. Eigentlich schade, daß sich die Geschichteirgendwann auflöst, gerne hätte ich die Albernheiten derbeiden Kerle weiterverfolgt. Der Rahmen ist sowieso ein Hohn. DieTäuschung, auf die der ganze Humortrip aufbaut, ist so miserabelangelegt, daß man sie besser sofort vergißt.

Günter H. Jekubzik


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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