Moulin Rouge

USA/Australien 2001 (Moulin Rouge) Regie Baz Luhrmann, 126 Min. FSK ab 12

Spectacular, spectacular! "Moulin Rouge" ist der Beste Film des Jahres. Er kriegt alle Oscars - fertig. Was soll man da noch mehr sagen? Lieber direkt wieder ins Kino und ihn ein fünftes, sechstes, siebtes Mal sehen!

Dieser Musik-, Farb- und Bewegungsrausch macht süchtig. "Moulin Rouge" ist unfassbar rasant, herrlich romantisch, schrecklich dramatisch, umwerfend komisch. Aber was wäre beim Macher von "Strictly Ballroom" sowie "William Shakespeares Romeo und Julia" auch anderes zu erwarten gewesen. Baz Luhrmann ist genialer Pop-Künstler - im besten Sinne. Auf der Bühne hat er Musicals und Opern inszeniert; seine Filmwerke waren eigentlich immer schon Musicals. Jetzt taucht er völlig ein in die Welt der Musik und zieht uns mit. Sein "Moulin Rouge" präsentiert einen wilden Cancan - gemixt aus Songs von Nirvana und Madonna, David Bowie und Nat King Cole, Elton John und Fatboy Slim.

Im "Sommer der Liebe" von 1899 taucht der junge, arme Schreiber Christian (Ewan McGregor) in der verrufenen Welt des Künstlerviertels Mont Martre auf. Berauschend - schon vor dem ersten Schluck Absinth - taucht die Kamera in rasenden Fahrten mit ein. Eine wilde Szene später soll der sehr talentierte Jungautor das Boheme-Stück "Spectacular Spectacular" dem Star des "Moulin Rouge", der Prostituierten Satine (Nicole Kidman), vorstellen. Aufgrund einer albernen Verwechslung hält Satine Christian für den Herzog, der als Finanzier umschmeichelt werden sollte. Ein berauschendes und beglückendes Medley später ist die Liebe da. Doch der garstige Herzog hat die Macht des Geldes und bringt das junge Glück in tödliche Gefahr ...

Für "Moulin Rouge" gilt: Reden ist Silber, Singen ist Gold! Mit furioser Meisterschaft in Schnitt und Timing, mit überbordender Pracht in Ausstattung und Kostüm, mit frecher Präsentation einer herrlich trivialen und kitschigen Geschichte und vor allem mit den wahnsinnigen Hit-Medleys reißt dieser Film jeden zwischen 15 und 45 mit. Zwischendurch baut Luhrmann Filmzitate ein, lässt den genialen "Improvisario" Harold Zidler (Jim Broabent) "Like a Virgin" trällern und seinen Konterpart Graf Dracula imitieren. Aber das sind Feinheiten, die die Begeisterung nach dem dritten oder vierten Moulin Rausch zulässt.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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