Die letzte Festung

USA 2001 (The Last Castle) Regie Rod Lurie, 131 Min. FSK ab 16

Aus dem erfolgreichen Genre "Helden in Ketten" sehen wir diesmal die Folge "Opa im Knast". Es wird aufgerüstet und da muss auch Robert Redford wieder ran. Der Mann hatte in "Die Unbestechlichen" neben Dustin Hoffman einen der Watergate-Journalisten gespielt, sich als Gründer des Sundance-Festivals ein spätes Renommee verschafft. Jetzt macht er Liegestütze, schleppt Steine und provoziert völlig unnötig Krieg im Herzen Amerikas.

General Irwin (Redford) ist ein Mythos, "die Essenz des Soldatentums". Trotzdem landet er in fortgeschrittenem Alter wegen Befehlsverweigerung im Militärgefängnis des Colonel Winter (James Gandolfini aus "Sopranos"). Dieser oberflächlich feinsinniger Leiter lässt sich von den Militärs zum Fiesling machen, weil sie ihn als Soldat ohne Kampferfahrung nicht anerkennen. So rächt er sich an seinem Vorbild Irwin, der wiederum eine Revolte gegen die Regellosigkeit in diesem Knast anzettelt. Am Ende liegt die letzte Festung in Trümmern und Redford tot vor dem Mast mit der stolzen Ami-Flagge.

"Die letzte Festung" inszeniert aufwendig ein arg simples Duell. Der eine manipuliert die aggressiven Gefangenen wie Laborratten, der andere sorgt sich anscheinend um jedes Menschenleben, wenn es denn ein guter Soldat ist. Regisseur Rod Lurie wird allseits dafür gelobt, dass er als Absolvent der Militär-Eliteschule West Point besonders gut filmisch Krieg spielen kann. Samt Solidaritätsszene sowie Pauken und Posaunen ist alles drin, was zu einem verstaubtem Knastfilm gehört. Die reaktionäre Ideologie lässt einen jedoch nur erkennen: Die spinnen, die Hollywoodianer! Robert Redford macht sich so seinen Ruf kaputt. Zur Strafe gibt's noch mal 50 Liegestütze für den alten Herren.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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