Kiss of the Dragon

Frankreich/USA 2001 (Kiss of the Dragon) Regie Chris Nahon, 98 Min. FSK ab 16

Als Fremder kommt man am besten mit einem einheimischen Partner ans Ziel - auch im Kino. Jet Li mag zwar in Hong Kong und in Kreisen des Actionfilms ein Superstar sein, doch in Europa und den USA braucht er etwas Hilfe. So gab ihm Luc Besson als Produzent den französischen Star Tchéky Karyo und die Amerikanerin Bridget Fonda zur Seite. Ansonsten: "Martial Arts" auf französisch.

Der Pekinger Polizist Liu Jian (Jet Li, "Romeo Must Die") soll der Pariser Polizei helfen, chinesische Drogendealer auszuheben. Doch er tappt in eine Falle, denn der Chef der Pariser Polizei Richard (Tchéky Karyo) ist französischer Kontaktmann der Heroinschmuggler. Nun gilt Liu Jian als Mörder und muss verloren und verfolgt Paris vom Untergrund aus besichtigen. Ganz zufällig läuft ihm aber die Prostituierte Jessica (Bridget Fonda) über den Weg, die als Opfer Richards gegen diesen aussagen kann.

Zwar sind die Faust- und Fußkämpfe das Wichtigste an diesem Film, doch die Macher waren sich durchaus klar, dass sie sich außer dem Pariser Setting noch etwas einfallen lassen mussten. Vor allem weil die Choreografie des Kloppens nur Mittelmaß in dieser "Kunstform" darstellt. Also kämpft der coole, schnelle, harte, kluge Superflic Jian auch mit Akupunktur-Nadel und erreicht damit hübsche Effekte wie Ganzkörperlähmung und Schlaf wie auf Knopfdruck. (Witzig auch, dass der Soundtrack von Craig Armstrong stellenweise an seine Arbeit für "Moulin Rouge" erinnert.)

Besson gestaltet den gnadenlosen und gradlinigen Genrefilm vielleicht überzogen, aber wenig außergewöhnlich und vor allem nicht perfekt. Wie schon in seiner Raserkomödie "Taxi" spielen übrigens Handelsbeziehungen ein Rolle in den Handlungsbeziehungen. Jet Lis mäßiges Schauspiel lässt über den Superstar-Status rätseln. Das verlorene Gefühl des Fremden in Paris ahnt man nur kurz in den Bildern, etwaige Sprachprobleme gibt es praktischerweise nicht. Für das Sentiment ist Bridget Fonda zuständig, für den Sadismus Karyo. Zu den Akten der Hinweis, dass diese beiden bei "Nikita" beziehungsweise dem Remake "Codename: Nina" mitgemacht haben.

Mit einigen groben Schnitten wurde das zeitweilig sehr blutig-brutale Spektakel in die Kategorie "FSK ab 16" geschmuggelt.

http://www.kissofthedragon.com


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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