Der Junggeselle

USA 1999 (The Bachelor) Regie Gary Sinyor, 101 Min. FSK ab 6

"Der Bräutigam, der sich nicht traut" - dieser Titel hätte alles gesagt: Eine romantische Komödie mit Chris O'Donnell anstelle von Julia Roberts, damit noch ein paar mehr Frauen ins Kino gehen.

Jimmy (Batmans Robin Chris O'Donnell) muss bis zu seinem 30. Geburtstag heiraten. Brutaler noch als die biologische Falle ist das Testament des Opas, das bei Gelingen 100 Millionen verspricht. Allerdings bleiben Jimmy nur noch 24 Stunden. Da wäre die Freundin Anne (Renée Zellweger), doch Jimmy stellt alles falsch an und scheint ohne Geld oder Liebe dazustehen. Probleme gehören zu solchen romantischen Komödien, aber ein bisserl glaubhaft sollten sie schon sein. Weshalb sich Jimmy und Anne nicht mit ein paar klaren Sätzen über Gefühle und Erbe verständigen, bleibt durchgehend unklar. Auch Annes plötzlicher Meinungsumschwung ist schlecht angelegt. Nach 15 Minuten satirischem Auftakt - ein Fest für Heiratshasser - folgt die verunglückte Romanze. "Der Junggeselle" verbiegt dabei jede Vernunft um halbwegs zu funktionieren. Die ironischen Sequenzen von der Freiheit der Wildpferde, die der Runaway-Bräutigam Jimmy zu verlieren glaubt, amüsieren auch nur wenige Minuten.

Das späte Remake des Buster Keaton-Films "Seven Chances" aus dem Jahre 1925 setzt auf Romantik und O'Donnells Charme. Allerdings erinnert bei Chris O'Donnell der Buchstabe in der Mitte des Namens nicht erst seit den Leistungen in "Die drei Musketiere" oder "In Love and War" an eine Null. Peter Ustinov dagegen hat nur einen ganz kurzen Auftritt, macht daraus aber eine richtige Rolle.

Diesem "Junggesellen" kann man und frau ruhig einen Korb gegen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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