It's My Party

USA 1995 Buch + Regie Randal Kleiser, mit Eric Roberts, Gregory Harrison, Lee Grant, Marlee Matlin, Olivia Newton-John, George Segal u.v.a., 110 Min.

ãIt's my party and I die if I want to" - das ist kein Hörfehler, das Motto dieser Party lautet tatsächlich: ã ... und ich sterbe, wann ICH will." Denn der schwule Architekt Nick Stark hat Aids. Der Virus zerstörte schon das gemeinsame Glück mit Brandon, jetzt leidet Nick unter rasant zunehmenden Gedächtnis- und Sehstörungen. Der Arzt teilt mit, obwohl Nick noch hervorragend aussieht, wird er nur noch wenige Tage bei vollem Bewußtsein leben können. Mit ausgelassener Fröhlichkeit lädt der Sterben Freunde und Familie zur letzten Party noch am gleichen Abend an.

Alle kommen, traurig, mitfühlend, zynisch, verbittert. Sogar die schmerzliche große Liebe Brandon sorgt mit seinem Erscheinen für Aufregung. Nick verteilt Geschenke an die Liebsten. Die Spannungen legen sich, es wird ein herzenswarmes, vertrautes Fest. Doch die Vorbereitungen für den selbst eingeleiteten Tod müssen pünktlich beginnen ...

Ein großes Ensemble mit vielen Bekannten sammelt sich um den bekannten Action-Darsteller (und Julia-Bruder) Eric Roberts (z.B. The Ambulance, 1990), der Nick Stark vollkommen glaubhaft spielt. Beeindruckend ist das Maß an Lebensfreude kurz vor dem Tod. Aus seiner Zeit mit ãGrease" nahm Regisseur Kleiser zum Beispiel Olivia Newton-John mit. Es gelang ihm ein sehr guter Ensemblefilm mit wunderbar lebendigem Zusammenspiel richtiger Menschen.

Die Krankheitsform, die Nick befällt, ist allerdings wie für Hollywood gemacht: Die Opfer sind unheilbar dem nahen Tod geweiht, doch sie sehen aus wie für den nächsten Fünfjahres-Vertrag geschminkt. So hat diese ãParty" hat nicht die dramaturgische Brisanz von ãThe Last Supper", in dem die letzten Stunden eines körperlich verfallen Kranken klaustrophobisch nah verfolgt werden. Und nicht die ästhetische Radikalität von Derek Jarmans ãBlue", der als aidskranker, erblindender Regisseur auch seinem Film keine Sehbilder mehr läßt.

Günter H. Jekubzik


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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