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Im Netz der Spinne

USA 2001 (Along came a spider) Regie Lee Tamahori, 104 Min.

"Denn zum Küssen sind sie da" (Kiss the girls) war die erste Rolle von Morgan Freeman als Polizei-Profiler Alex Cross. Schon in "Sieben" und "Unter Verdacht" tat seine ruhige Präsenz der jeweiligen Polizistenrolle gut, mit er nun wieder einen Serienmörder jagt.

Aus einer Eliteschule wird Megan, die Tochter des US-Senators Ross, entführt. Doch für den Kidnapper, der als Lehrer vorher dreist das prominente Entführungsopfer Charles Lingbergh im Unterricht behandelte, ist das Opfer nur Mittel zum Zweck. Er will den Polizisten Alex Cross (Morgan Freeman) erreichen. Dieser Spezialist im Analysieren von Entführern verlässt deshalb acht Monate nach einem sehr heftigen, traumatischen Todessturz einer Kollegin erstmals sein inneres Exil. Zusammen mit der FBI-Agentin (Monica Potter), der die Schuld an der Entführung gegeben wird, jagt er einen neuen mörderischen Spinner. Das geraffte Tempo der Erzählung, eingeheizt von den musikalischen Standards Jerry Goldsmiths sorgt für anständige Spannung.

Bereits der Link zum Lindberg-Baby und auffällige Bildlücken machen klar, dass "Im Netz der Spinne" ein ausgeklügeltes Puzzlespiel abläuft, bei dem auch das Publikum miträtseln darf. Erfreulich, dass selbst die Kids äußerst raffiniert auftreten, in er zweiten Hälfte bleiben diese Reize allerdings zurück. Aus dem Mitdenken wird mitreißendes Mitfiebern. Dabei spielt Freeman seinen ruhigen, weisen Alex Cross gewohnt souverän. Seine blonde Partnerin Monica Potter hat anfänglich nur dünne Präsenz.

Insgesamt also die gewohnte Spannung um das Grauen, garniert mit ein paar Überraschungen. Es ist jedoch auffällig, wie sich dieses Genre verselbständigt: Es geht nur noch um das Duell des psychopathischen Killers mit dem psychologisch angeschlagen Polizei-Spezialisten. Andere Leben, etwa die der Opfer oder von nicht mörderisch veranlagten Menschen, spielen keine Rolle. Dabei könnten auch sie sehr spannend sein.

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