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Hook

USA 1991 (Hook) Regie: Steven Spielberg, 135 Min.

Er ist wieder da. Der Junge, der nie erwachsen werden wollte, kehrt zurück ins Nimmerland, dem Traumland der Kinder und erlebt neue Abenteuer auf der Kinoleinwand. Steven Spielberg, angeblich das Kind Hollywoods, inszenierte "Hook", die Fortsetzung der wunderbaren "Peter Pan"-Geschichte von James M. Barrie. Ein arrivierter, blasser, aufgequolener workoholic und Familienvater wird von seinem Gegner aus fantastischeren Tagen, dem Piraten Kapitän James Hook, zu einem letzten Duell aus der realen Welt herausgelockt.

Nach einer langen, schwunglosen Einleitung wird Peter Pan in Spielbergs aufwendiger Kino-Kunstwelt mit Hilfe der Fee Glöckchen in jugendliche Form gebracht. Originelle Ideen, wie ein Colt-Duell mit tragbaren Mini-Telefonen am Halfter, sind im doch angeblich so fantasiereichen Nimmerland schrecklich selten. Nur die reale Welt deutet mal Hooks Haken als Fensterriegel oder einen Piratenkopf als Umriß eines Schrankes an. Die Sehnsucht war wohl vorherrschend, doch einmal zurück im Lande der Kindheit, kann man nur mit dessen Bewohnern bedauern: "Wäre er doch nicht erwachsen geworden." Der Versuch, seine Fantasie in aufwendigen Studiokulissen wiederzufinden, endet für Spielberg konventionell, laut, ideenarm und ohne Überraschungen. Wenn Peter Pan an Glöckchens Finger abdüst, ahnt von sehr weit weg eine Erinnerung an "E.T." herauf, der im Fahrradkorb eines kleinen Jungen traumleicht vom Boden der Realitäten abhob.

Erfreulich ist das Wiedersehen mit hervorragenden Darsteller wie Dustin Hoffman als alter, eitler Bösewicht Hook, Julia Roberts als kindlich verschmitzte Fee Glöckchen oder Bob Hoskins als Smee. Doch trotz aller Kritik wirken die Routine eines Spielberg und der moderne Peter Pan-Mythos so stark, daß auch "Hook" sehnsuchtsvolle Seufzer entlockt.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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