Havanna

USA 1989 (Havana) Regie Sydney Pollack, 120 Min.

Jack White ist Amerikaner in Havanna, "working for theYankee-Dollar", wie es die Musik im Hintergrund beschreibt. Seine"Arbeit" ist das Pokerspiel, und so blufft er sich mit steigendendemEinsatz durch "Havanna". Doch das Leben ist nicht nur Spiel, esbraucht eine "wunderschöne Frau", um Jack die Augen fürseine politische Umgebung zu öffnen: Es ist Weihnachten 1958 aufCuba, die Schergen des Diktators Batista klammern sich verhaftend undfolternd an die Macht. Fidel Castro steht mit seiner Revolution inden Startlöchern, um die Regierung zu übernehmen. Daselegante Spielcasino ist verdeckte Drehbühne für diePolitik der CIA und Batistas Gestapo.

Doch bis zur Begegnung mit Roberta Duran handelt Jack nur nachseinen Regeln, die Einmischung in äußere Angelegenheitenstrikt verbieten, solange es nicht zu seinem finanziellen Vorteilist. Die Frau des Widerstandskämpfers Duran verdreht ihm Kopfund Gesinnung, er riskiert mehr und wächst zu einem selbstlosen,tragischen Helden heran.

Das Regie-Darstellergespann Sydney Pollack/Robert Redford steht inder siebten gemeinsamen Arbeit für Routine. Redfords zerfalteteund verschrumpelte Schönheit soll hier nicht bewertet werden,auch sein Spiel ist annehmbar. Handwerklich ist die Liebesgeschichtevor dem Hintergrund, der Geschichte spielen will fehlerlosuninteressant. Bei dem enormen Aufwand für historische Fassadenist die Offensichtlichkeit der Bilder bedauerlich und ermüdend.Neben diese Über-Deutlichkeit sind immer wiederatmosphärische Szenen eingeschnitten, die zu kalt undkünstlich glänzen. Niemand darf erwarten, ehrliche Bildereiner Stadt "under fire", unter dem Beschuß einer Revolution,zu sehen, doch überraschend angenehm für einenHollywoodfilm ist das neutrale Bild der heute immer noch verteufeltenRevolution Castros.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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