fILMtabs



Happiness

USA 1998 (Happiness) Regie Todd Solondz, 135 Min.

Eine tiefschwarze und grell satirische Familienkomödie aus den USA. Joy, Helen und Trish - Die drei Schwestern Jordan böten jede für sich Stoff für eine umwerfende Satire: Joy ist die Versagerin, die mit 30 Jahren weder Kerl noch Karriere hat. Als sie auf einen verführerischen Russen trifft, endet die Affäre mit einer Leihgabe von 500 Dollar für den unverschämten Dieb - dafür gibt Vlad ihr aber die geklaute Gitarre und die Musikanlage zurück! Helen ist als Autorin die Erfolgreiche und Bewunderte, wünscht sich aber einen Mann, der sie überhaupt nicht schätzt. Trish hat als Hausfrau und Mutter alles, was sie sich wünschen sollte, wenn nicht der umgängliche Gatte Bill auf kleine Jungs stehen würde. Dazu gibt es einen anonymen Anrufer und eine Frau, die ihren Haumeister zersägte. Das Ganze nennt sich dann ironisch "Happiness" - Glück auf amerikanisch!

Todd Solondz hat nach "Welcome to the Dollhouse" erneut die amerikanische Familie mit schärfster Satire seziert. Seine Figuren bringt er in kürzester Zeit mit markanter Gestik und Mimik, mit treffenden Sätzen gnadenlos zum Leben. Hemmungs- und schamlos mixt er so ein Gegenmittel gegen Prüderie und Heuchelei, die den us-amerikanischen Film ansonsten beherrschen. Daß die Mißbrauchshandlungen von Bill ausgeblendet werden, er als verständnisvoller Vater durchaus Sympathien gewinnt, könnte nebenbei der Mißbrauchsdiskussion einige Nuancen hinzufügen. "Happiness" erhielt vergangenes Jahr in Cannes den Internationalen Kritikerpreis.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

realisiert durch

Ein Service von

arena.medien

FILMtabs-Logo