Das Hochzeitsbankett

Taiwan/USA 1992 (Hsi Yen/The Wedding Banquet) Regie: Ang Lee, 107 Min.

Simon und der Taiwanse Wai-Tong könnten ein glückliches Leben in New York führen, wenn Wai-Tongs Eltern nicht dauernd eine Frau für ihn suchten, um den Fortbestand der Sippe zu sichern. Da der gute Sohn der Familie seine Liebe zu einem Mann nicht beibringt, läßt Wai-Tong sich auf eine Schein-Heirat mit der illegal in den USA lebenden Wei-Wei ein. Die hartnäckige Freude der herbeieilenden Eltern zwingt dem täuschenden Trio ein grandioses Hochzeitsbankett auf, dessen Verlauf außer Kontrolle gerät: Das Lügen-Gebäude erschlägt auch seine Konstrukteure.

Ang Lee zauberte ein vollkommenes Gleichgewicht aus Komödie und nachdenklichen Nebentönen. Leicht und schnell mit einem treffenden Witz erzählt, fällt erst nachher auf, daß der herrliche Spaß auch einen ernsten Grund hatte. Verständigung zwischen den Generationen, den Nationen, den Heteros und den Homos kann nicht funktionieren, wenn jeder jeden täuschen will. Oder doch?

Schon in "Pushing Hands" zeigte Ang Lee fesselnd ein Zusammentreffen von Tradition und Moderne mitten in der Familie. "Das Hochzeitsbankett" wurde mit vielen Preisen und herzlichem Lachen ausgezeichnet. Leider zerstört eine miserable Synchronisation, die wie im Hobbykeller selbstgestrickt klingt, viel vom Vergnügen.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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