Gods and Monsters

DVD-Regional Code 2., Deutsch (Dolby Surround), Englisch mit deutschen Untertiteln (Dolby Stereo). Untertitel in Deutsch. Bildformat 1:2,35 Widescreen. Anbieter: Kinowelt.

Regisseur Bill Condon zeigt mit "Gods and Monsters" auf faszinierende Weise die letzten Tage und die letzte Liebe, die Lebenserinnerungen und den Tod des "Frankenstein"-Schöpfers James Whale. Das Meisterwerk, in dem Ian McKellen den sterbenden, schwulen Regisseur Whale spielt, verbindet in seinen vielen Ebenen Hollywood-Mythen und tiefste Humanität. "Gods and Monsters" erhielt reichlich internationale Preise, unter anderem den Oscar 1999 für das Drehbuch und den Spielfilmpreis der FIPRESCI. Ian McKellen ("Richard III"), der Darsteller des James Whale, wurde für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert. Und vor allem seine Aussprache, sein besonders edles Englisch in der Originalversion ist ein Pluspunkt dieser DVD. Wie überhaupt die soziologischen Schichtungen der Figuren zu großen Teilen in ihren Sprachen angelegt sind. Whales konstant katholisch entsetzte, aber liebenswert loyale Haushälterin Hanna ist erst durch den polnischen Dialekt richtig eifernd und keifend. Die Darstellerin der Hanna, Lynn Redgrave, war bei den besten Nebendarstellerinnen ebenfalls für die Oscars nominiert. Und Brendan Fraser, der in seinen Rollen eher auf Klamauk abonniert war, hätte einen Oscar für den besten Karriere-Neustart verdient.

So weit, so gut. Dass beim englischen Originalton allerdings die deutschen Untertitel zwangseingeblendet werden, gehört hoffentlich bald zu den unverständlichen Urzuständen der DVD-Kinderjahre. Hier testet eine Industrie im breiten Flächenversuch aus, für wie anspruchslos sie ihre Klientel verkaufen kann. Wenn so eine Schlampigkeit allerdings bei einem der besten Filme der letzten Jahre auftritt, gestaltet sich ein Kaufverzicht auch schmerzlich.

Eine noch weiter verbreitete Unsinnigkeit ist die Unterteilung der Filme auf DVD in willkürliche Kapitel. Diese vielleicht praktischen "Sprungmarken" haben gar nichts mit dem dramaturgischen Aufbau oder den Intentionen der Filmemacher zu tun. Man kann nur hoffen, dass sich diese technische Unterteilung nicht in den Köpfen der Cutter festsetzt, so wie viele Kameraleute heute das Videoformat beim Dreh eines Kinofilms schon mitdenken.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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