ghj-logo

Der gebuchte Mann

USA 1996 (Picture Perfect) Regie Glenn Gordon Caron, 102 Min.

Kate (Jennifer Aniston) ist ein Mädchen von Gestern:Verzweifelt sucht sie einen Mann und irgendwann erfährt sie, mitdiesem sowie Auto und Haus auf Kredit würde sie in derWerbeagentur auch endlich die lang verdiente Beförderungerhalten. Die schon reiflich angepaßte Freundin und KolleginDarcy (Illeana Douglas) nutzt ein Foto mit Kate und männlichemBegleiter, um den Karriereschub zu starten. Nun ist dieser Nick (JayMohr) auf dem gemeinsamen Bild nur eine sehr zufälligeBekanntschaft, aber schon seine behauptete Existenz verändertdas Leben der Werbefrau Kate: Sie darf einen heißen Auftragleitend betreuen und der bislang angehimmelteAbteilungs-Schönling Sam (Kevin Bacon) hüpft freiwillig inihr Bett. Das immer knapp bekleidete Lächeln names Kate findetGefallen an dem Spiel, auch als der Schein-Verlobte endlich malleibhaftig auftauchen soll, arrangiert die Übereifrige dasTreffen komplett mit Abschiedsszenario. So wird der gutherzige Nickaus der Provinz benutzt und verletzt. Dadurch dauert es nochEwigkeiten bis der Film zu seinem lang vorhergesehenen Happy Endkommt.

Wäre Kate nicht von Gestern und würde mal ins Kinogehen, hätte sie vielleicht "Fatal Reaction" gesehen, eineDokumentation der Niederländerin Marijke Jongbloed, dieerfolgreiche aber einsame Karrierefrauen in aller Welt vorstellt."It's lonely at the top!" Und allein ihre Tätigkeit in derWerbebranche müßte der naiven Kate klarmachen, wie wichtigImage ist. Doch "Der gebuchte Mann" ist ein dummer Film mitrückständigen Ansichten und Romantik von Vorgestern.

Leicht gibt Kate ihre Selbständigkeit auf, folgt jederAnweisung von oben. Es ergibt sich das traurige Schauspiel von Typen,die unbedingt Karriere machen wollen, aber von TV-Akteurendargestellt werden, die dies selbst nie wirklich schaffen werden.Doch genau gesehen ist diese schwache Komödie gar nicht mehrbelanglos. Während das Meiste mies ausgearbeitet bleibt, trittein sehr devotes Arbeitsethos deutlich hervor: Besonders perfide ist,daß mann/frau nicht erst das frischverdiente Geld fürunnötigen Konsum verprassen soll. Nein: Vorher schon sollen dieAusgaben getätigt werden, dann kommt vielleicht der passende Jobnach! Sie wollen einen guten Job? Können Sie sich das dennleisten?

Jennifer Aniston ist eine der Hauptsympathieträger derTV-Soap "Friends". Fast alle ihre KollegInnen haben sich mittlerweileam Film versucht, Courtney Cox bei "Scream"und "Scream 2" mit dem bislanggrößten Erfolg. In der Sparte richtige Schauspieler nervtOlympia Dukakis als neurotische, bissige Mutter vor allem dasPublikum. Kevin Bacon soll angeblich gut aussehen.


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

realisiert durch
Ein Service von
arena internet service
FILMtabs-Logo