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Das Gelbe vom Ei

BRD 1999 (Das Gelbe vom Ei) Regie Lars Becker, 90 Min.

Mit Gospelmusik ziehen sie ins Feld, aber nicht der Süden der USA bildet die Szenerie für die Landarbeiterinnen. Der Nordwesten Deutschlands, das Emsland, kann auch ganz schöne Geschichten erzählen: Erstmal schlagen die drei Freundinnen Rita (Catrin Striebeck), Fanny (Meret Becker) und Floria (Heike Makatsch) bei einer ortsüblichen Junggesellenversteigerung zu. Groß- und Jungbauern preisen ihre Erntemaschinen und -erträge an, doch viel ist mit den Landeiern nicht zu holen. Der dicke, glatzköpfige Frido (Dietmar Bär) bekommt Ritas Gebot von seinen Eltern gesponsert. Der zupackende Pleitebauer Toon (Moritz Bleibtreu) macht sich mit Floria eine schnelle Nacht und Fanny geht leer aus - erstmal. Denn da ist ja noch der verhinderte Showmann Heini (Armin Rohde).

Zwischen Biobauern und Maschinenprotzerei eskaliert die allseits angespannte Finanzlage bis zum Bankraub. Bevor es zur Hochzeit mit dem obligatorischen Korn-Gelage geht, müssen gegenseitig eine Menge Hände gewaschen und viele verschiedene Interessen von drei Freundinnen und drei Junggesellen unter einen Hut gebracht werden. Doch hinter der einfältigen Schale verbirgt sich ein gerissenes Pack, und so werden die Emsländer das Ding schon schaukeln.

Lars Becker ("Bunte Hunde", "Landgang für Ringo") kostet den optischen Reiz von Legebatterien und Windkraftanlagen in der flachen Landschaft voll aus. Das Gelbe vom Ei bei diesem Fernsehfilm liegt in dem, was schon unter anderem Detlev Buck vormachte: den speziellen, hier rauhen Charme deutscher Regionen zur Geltung kommen lassen!

Die eigene Logik des Emsländers sorgt in knackigen Dialogen für schlagfertigen Humor. Zudem war schon die Auswahl der sagenhaft gut spielenden Darsteller ein Volltreffer. Echte Sahnehäubchen aus der Creme der deutschen Jungdarsteller. Heike Makatsch als freie Tankwärterin faßt treffend zusammen: Na, is ja Super!


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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