Frau Rettich, die Czerni und ich

BRD 1998 (Frau Rettich, die Czerni und ich) Regie Markus Imboden

Drei Frauen auf dem Weg ins südliche Glück: Die Rettich will ihren reichen Spanier heiraten, die Czerni wird eine Affäre sowie einen ganz anderen Ehemann erleben und für Sophie nehmen wir zufällig irgendwo in Frankreich den Traummann aus Frankfurt per Anhalter mit. Das ganze ist ein deutscher Lachfilm - zum Heulen ...

Iris Berben gibt als Frau Rettich die überspannt abgehobene Oberlehrerin in Sachen Alles - eine reine Karikatur. Ihr dreingegeben sind zwei Streithennen: die etwas spröde Czerni (Martina Gedeck), die immer wegen ihres langjährigen, peniblen Lebenspartners Bart (Olli Dittrich) verulkt wird, und die sehr tolpatschige sowie in Liebesdingen extrem schüchterne Sophie (Jeanette Hain), die auch noch Erzählerin spielt. Ihr Kleinmädchen-Charme bringt ganze Bücherregale zum einstürzen, aber es geht ja auch um den coolen und cleveren Buchhändler Bakunin (Thomas Heinze) - irgendwie die einzig normale Figur in diesem Chaos.

Damit ja kein Schwung aufkommt, beginnt der Film mit vielen Rückblenden zum Rücklehnen und Langweilen. Die Komiker namens Badesalz montieren an einem Fiesta Mexicana rum, die Czerni und Sophie zänkeln sich meistens, Dirk Bach (für den die Autoren Sketche schreiben) macht sich als Schwuchtel lustig und solche Nebenfiguren sind noch das Beste am Film!

"Frau Rettich, die Czerni und ich" war sicher ein witziger Bestseller, von Simone Borowiak - einer ehemaligen Titanic-Redakteurin - mit scharfem Sprachwitz verfaßt. Davon klingen die Texte noch nach, doch die Figuren bleiben ebenso uninteressant wie die Handlung. Die meisten Scherze haben einen Bart und der ebenso genannte Olli Dittrich bleibt weit hinter dem genialen Witz seiner eigenen Samstag Nacht-Figuren zurück. Nur ab und zu schlägt die Kamera Rad oder gibt sich mit langen Fahrten Mühe. Vergebens!


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

realisiert durch

Ein Service von

arena internet service

FILMtabs-Logo