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Flodder Forever

Flodder 3

NL 1995. Produktion: First Floor Features / Veronica. Produzent: Laurens Geels. Regie: Dick Maas. Buch: Wijo Koek, Dick Maas. Kamera: Philip Hering. Musik: Dick Maas. Schnitt: Hans van Dongen. Darsteller: Stefan De Walle (Kees Flodder), Nelly Frijda (Ma Flodder), Scarlett Heuer (Toet Flodder), Lou Landre (Sjakie), Herman Passchier (Opa), Tatjana Simic (Kees Flodder), Sander Swart (Henkie Flodder), Coen Van Vrijberghe de Coningh (Johnnie Flodder). 116 Min. FSK: ???. Verleih: Warner Home Video.

Zonnedael ist ein sauberes Musterviertel wie der Vorort aus Tim Burtons "Edward mit den Scherenhänden", nur liegt sie in den Niederlanden. Zum 25jährigen Bestehen plant das örtliche Festkomitee eifrig, allein die "sozial unangepaßte" Familie Flodder ist den Spießern noch immer im Weg. Muskelprotz Johnny raubt in Polizeikostümen dummdreist Großhändler aus. Die rabiate, saufende und zigarrenrauchende Familienmutter im farbenfrohen Kittel verbringt mit einem Penner wilde Nächte. Während sich die Flodders so in ihrem eigenen Chaos suhlen und die Biedermänner bei ihren Komplottversuchen selbst baden gehen, versucht der emsig naive Sozialarbeiter Werner seinen Flodder-Schäfchen die Musterwohnung zu retten.

Irgendwo zwischen Al Bundy, Beavis und Butthead war die niederländische Flodder-Familie anzusiedeln. Schon der Ausflug in die USA im zweiten Film erwies sich als billiger Abklatsch. In der dritten Folge nach dem gleichen Schema blieb nur Käse aus Holland mit unoriginellen Albernheiten. Die träge Handlung braucht bis zur Halbzeit, um in Gang zu kommen.

Bürgerliche Rituale und anarchische Anschläge sollten Spaß bringen, aber nicht mal ein kleiner Bürgerschreck ist beim Humor ohne Rücksicht auf Verluste zu entdecken. Nur im Finale bei einem flammenden Inferno mit Dominoeffekt zeigt Dick Maas, der Regisseur von "Amsterdamned", etwas von seinem Spannung schaffenden Können. Auch die Schönheit der Zerstörung einer kompletten Vorstadt wäre einen Directors Cut von zehn Minuten Länge wert. Mit fast zwei Stunden ist "Flodder Forever" viel zu langatmig. Der dumme niederländische Klamauk füllte national kurzzeitig die Kinokassen, ein Export ist selbst auf Video reichlich unnötig, da jeder Kulturkreis solche tragischen Erscheinungen aufweist.

Günter H. Jekubzik


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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