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Fearless - Jenseits der Angst

USA 1993, R: Peter Weir, 121 Min.

Wie aus einer anderen Welt tauchen aus Rauch und Nebel einigeGestalten auf. Max (Jeff Bridges) führt sie weg von derKatastrophe des Flugzeugabsturzes, zurück ins Leben. Doch dieÜberlebenden sind noch lange nicht wieder unter den Lebenden.Wenn die professionell begleitete Integration der traumatisiertenOpfer mit dem Auftritt des Psychologen der Fluggesellschaft(John Turturro) aucheher komisch beginnt, erweist sie sich als schwieriger Prozeßfür alle Beteiligten.

Max bleibt für seine Frau (Isabella Rossellini -eindimensional am Rande), seinen Sohn und alle Bekannten fremd. Erglaubt, einmal gestorben und jetzt unsterblich zu sein. Trotzlebensbedrohlicher Allergie verschlingt er Erdbeeren, balanciert mitausgebreiteten Armen am Rande eines Abgrunds. (Max umgeben vielereligiöse Anspielungen, so steht er vor dem Spiegel undbefühlt seine Wunde, wie der ungläubige Thomas die WundenJesus ertastete.) Doch dieses Gefühl ist vergänglich. Maxhat sehr wohl Angst, ins alte Leben zurückzufallen. Um sich denKick zu erhalten, muß er immer wieder die Nähe des Todesversuchen. Nur nur mit Carla, einer anderer Überlebenden, die imCrash ihr Kind verlor, lebt Max auf. Um Carla von ihrenSchuldgefühlen zu befreien, opfert sich Max, doch dieEntscheidung zwischen Leben und Tod ist für ihn noch immer nichtgefallen.

Die ungewöhnliche, speziell innerliche Dimension des Filmserschließt sich sicher nicht jedem. In Peter Weirs Filmographieist "Fearless" vielleicht am ehesten neben dem frühenaustralischen, mythischen Werk "Die letzte Flut" einzuordnen. DieHollywood-Maschinerie mit ihren Stars, mit ihrem Geld bringtnatürlich andere Bild-Dimensionen zustande, einen glatten,perfekten Stil, der sich an "Der einzige Zeuge" oder "Club der totenDichter" anschließt. Was die gesellschaftlich verdrängteVerarbeitung einer Todeserfahrung und der Trauer anbelangt, wartenwir wohl besser auf eine mögliche Verfilmung des Romans "Childin Time", mit dem Drehbuchautor Ian McEwan diesen Themenkreiswesentlich faszinierender umsetzte.

PS: Um es ganz deutlich zu sagen: Ich konnte mit "Fearless"überhaupt nichts anfangen, fand ihn nur aufgesetzt. Aber ichmüßte diesen ersten Eindruck noch mal verifizieren, bevorich ihn in die Welt hinausschreibe.


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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