Die Familie Stone - Verloben verboten!
USA 2005 (The Family Stone) Regie: Thomas Bezucha mit mit Claire Danes, Diane Keaton, Rachel McAdams 103 Min. FSK o.A.
Alle Jahre wieder treffen sich Filmteams im Frühjahr, um mit viel Kunstschnee und falschen Gefühlen einen weiteren Weihnachtsfilm zu drehen. Wie blöd sich das anfühlen muss, spürt man bei der "Familie Stone" fast in jeder Szene. Ein routiniert inszeniertes Familienfest zum Weglaufen.
Ein fröhliches Durcheinander von Personen und Probleme trifft sich zum familiären Weihnachtsfest irgendwo im Norden der USA: Der taube Thad Stone (Ty Giordano) schneit mit seinem schwulen, schwarzen Freund Patrick (Brian J. White) herein. Seine Schwester Susannah Stone (Elizabeth Reaser) kommt mit kleiner Tochter und reichlich viel Schwangerschaft, um fortan nur noch selig zu lächeln. Der lässige Schwerenöter Ben Stone (Luke Wilson) bekommt von Über-Mutter Sybil Stone (Diane Keaton) direkt Kiff-Verbot. Ein Keifverbot für das bösartige Nesthäkchen Amy Stone (Rachel McAdams) wäre auch angesagt. Und alle warten auf Everett (Dermot Mulroney), der seine Neue, Meredith Morton (Sarah Jessica Parker aus "Sex and the City"), vorstellen und gleich auch verloben will.
Der äußerlich coolen, aber schrecklich unsicheren Business-Frau Meredith gelingt es gleich auf Anhieb, in alle möglichen Fettnäpfchen zu treten: Sie brüllt den tauben Thad an, und befürchtet, das adoptierte Kind der beiden Schwulen könnte auch "nicht normal" werden. Doch diese Entgleisungen der angeblich gebildeten, beruflich erfolgreichen Blonden werden verziehen und vergessen. Was man dem Drehbuch nicht verzeihen sollte!
Meredith wurde aber schon vorher von allen gemobbt, nur Amy reagiert normal - sie ist von Natur aus eklig. Die zukünftige Verlobt ruft deshalb ihre Schwester Julie Morton (Claire Danes) zu Hilfe und da das Personal komplett ist, geht jetzt alles drunter und drüber. Der Verlobungsring für Meredith bleibt an Julies Hand stecken. Man verliert die Façon oder den nächsten Verwandten aus den Augen. Einige landen in falschen Betten und dann ist gemäß der Standard-Dramaturgie Weihnachten.
Dem Regisseur Thomas Bezucha gelingt es, routiniert und glatt ein Ensemble-Drama zu inszenieren, das einen kalt lässt, wie die Eiswürfel im Gefrierfach. Man verfolgt das Geschehen, man weiß, was beabsichtigt war und interessiert sich weiter nicht dafür. Selbstverständlich darf auch das unausgesprochene Geheimnis, von dem jeder weiß, nicht fehlen. Die unheilbare Krankheit.
Eine Zeit lang glaubt man, hier würde sich ein Außenseiter-Drama
abspielen, man würde erleben, wie die Weihnachts-Seligkeit den Fremdkörper
nicht integrieren kann. Aber zum Ende bekommen wir gleich ein dreifaches
Happy End geliefert, nur Mutter ist nicht mehr dabei.
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