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Dark Man

USA 1990, Regie: Sam Raimi, 86 Min.

Ein Mann landet durch eine kriminelle Aktion im Säurebad und sein verunstaltetes Gesicht erlaubt ihm nur noch das Handeln aus der Unterwelt. Nein, falsch getippt. Der Mann heißt nicht Joker, der Held ist gut, deshalb nennen er und der Film sich Dark Man. Denn nur die Dunkelheit läßt angeblich die künstliche Haut, die er kurz vor seiner Verstümmelung entdeckte, länger als 99 Minuten leben. Kompliziert? Egal, im Film wird dieses Detail auch schnell vergessen.

Wichtiger sind die Effekte im überflutenden Stil von Videoclips oder die Spielereien mit Masken aus der Kunsthaut, wobei natürlich die eklige Horrormaske darunter am häufigsten im Bild ist. Bei derartiger Konzentration auf kurzatmige Reizstimulierung bleibt die Handlung zurück, Personen werden bewußt oberflächlich belassen und der ganze Film schwingt sich von einem optisch-akustischen Affekt zum nächsten. Nur einmal gibt er es dabei auf, sich selbst ernst zu nehmen. Natürlich werden die Bösen der Reihe nach ausgeschaltet, aber erfreulicherweise gibt es kein Happy End. Bei der Unzahl von Tricks sind nur wenige interessant und originell, wie zum Beispiel die subjektive Perspektive eines fliegenden Stahlbolzen. Die meisten sind erbärmlich schlecht gemacht. Neben einer Reihe von Brutalitäten muß noch erwähnt werden, daß "Dark Man" kaum wegen seiner Qualität in unseren Kinos landet. Dahinter steckt eher die Macht eines Filmverleihers, der mit der Abgabe attraktiver Produktionen ein Paket von drittrangigen Werken verbindet, die dann die Kinos verstopfen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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