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Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia
USA 2005 (The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch & the Wardrobe) Regie: Andrew Adamson mit Georgie Henley, William Moseley, Skandar Keynes 138 Min. FSK ab 6
Einer dieser Bestseller, den kaum jemand kennt. Außer drüben auf der britischen Insel. Doch mit enormem Werbeaufwand versucht Buena Vista dies nun zu ändern. Sieben Bände zählen "Die Chroniken von Narnia", wenn sich da nicht der Erfolg von Harry Potter wiederholen ließe. Aber eigentlich sind Anhänger vom "Herrn der Ringe" anvisiert, denn J.R.R. Tolkien und C.S. Lewis waren alte Kumpel, die beide Spaß am Entwerfen fiktiver Welten auf der Basis alter Legenden hatten. Im Oxforder Inklings-Club stellten die Professoren ihre Geschichten vor und diskutieren sie nach Lesungen. Von Tolkien kam damals übrigens der Vorwurf, "Die Chroniken" würden die Mythologie zu leicht nehmen, zu viel Märchenhaftes hinein mischen. Tatsächlich sind die früher veröffentlichten Fantasy-Storys von Lewis weniger blutig als die Ring-Gemetzel, allerdings auch etwas dogmatischer in Sachen Christentum.
Wie auch Tolkiens Hobbit-Geschichten sind die "Chroniken" vom Zweiten Weltkrieg beeinflusst, der sogar den Rahmen der Handlung gibt: Die vier Pevensie-Kinder werden wegen der deutschen Bombenangriffe aufs Land verschickt und entdecken dort einen Wandschrank, der ins magische Land Narnia führt. Zuerst die kleine Lucy und nur zögernd auch die älteren Geschwister lernen dort sprechende Tiere und anderes mythisches Personal kennen. Wieder muss ein Fantasia-Land gerettet werden, nicht vor dem Vergessen oder vor der Unterjochung, diesmal droht die Eiszeit von einer bösen Weißen Hexe (Tilda Swinton). Aber eine alte Prophezeiung berichtet von vier Menschen, die den Fluch brechen können. So sind die Kinder auf der Flucht selbst Hoffnungsträger für eine ganze Welt, wenn auch der problematische Edmund von der Frostfee angezogen ist.
Obwohl die Ähnlichkeiten auf der Basis von nordischem Sagengut verblüffend sind (selbst der Drehort Neuseeland hielt für beide Projekte her), richten sich "Die Chroniken von Narnia" vor allem an Kinder. Dabei hatte Autor Lewis es immer schwer, mit seinen Kindergeschichten anerkannt zu werden. Übrigens war Lewis selbst ein Fan von Disney, so scheint es nur gerecht, dass der Disney-Konzern "Buena Vista" mit den Mitteln der modernen Tricktechnik eine neue Verfilmung wagt.
Mehr als je zuvor sind heute fantastischen Elemente umsetzbar. Was aber auch
einiges kostet: Bislang war kein Disney-Film teuerer als diese Umsetzung
einer einfachen Kindergeschichte. Aber hier macht der Film Eindruck und Punkte.
Die digitalen Effekte, die Verbindungen von Animation und Trick mit den Realfilm-Szenen
sind auf dem Stand heutiger Technik. Die Geschichte wird allerdings kaum
ein ähnlich großes Publikum begeistern, wie der "Herr der Ringe".
Regisseur Andrew Adamson ("Shrek 1 + 2") fand Bilder, mit denen sich die
jungen Fans anfreunden können. Und die vielleicht auch so faszinieren,
dass Nicht-Eingeweihte sich nur mäßig langweilen.
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