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Der Chill Faktor
USA 1999 (Chill Factor) Regie Hugh Johnson, 101 Min.
Speed unterkühlt
Auf einer schön abgelegenen Insel testen amerikanische Militärs die illegale chemische Waffe namens "Elvis". Hektische Vorbereitungen folgen naiven Sicherheitsvorkehrungen und es kommt selbstverständlich zur Katastrophe. Andrew Brynner (Peter Firth), ein braver Soldat mit anständigen moralischen Richtlinien, wird für die Schuld des übereifrigen Wissenschaftlers Richard Long (David Paymer) verurteilt. Zehn Jahren Knast machen Brynner zum Zyniker und seine Rache an Staat und Gesellschaft will er ausgerechnet mit "Elvis" vollziehen. Brynners widerlich brutale Truppe raubt eine dicke Portion von dem tödlichen Glibber - fast. Denn der jetzt positiv dargestellte Killer-Dr. Long rettet und übergibt Elvis in die Hände des jungen Außenseiters Tim Mason (Skeet Ulrich). Zusammen mit dem zufällig vom Drehbuch vorbei geschickten Eisverkäufer Arlo (Cuba Gooding Jr.) beginnt das erwartete Katz und Maus-Spiel. Denn der Clou des Films lautet: Das hochexplosive Zeugs darf sich niemals über 50 Grad Fahrenheit erwärmen, Arlo fährt einen (geklauten) Kühltransporter und wir erwarten einen sonnigen Tag.
Das ganze war schon mal erfolgreich, nur damals sorgte "50" als minimale Geschwindigkeit eines voll besetzten Busses für "Speed". Nach einem mörderischen Auftakt rollt der "Chill Faktor" ganz langsam an. So was unterscheidet den Routinefilm von der guten Ausnahme: Das Grundgerüst ist gleich, aber die gut getimte, schnelle und originelle Ausführung bringt Spaß. Nicht so bei dieser aufgewärmten Eisportion. Sie ist ein simpler, rücksichtsloser Actionstreifen mit großem Aufwand für cooles Styling und wenig Rücksicht auf Glaubwürdigkeit und Menschenleben.
Das Duell braver Bürger gegen Zyniker am Staate liefert einige sehr spannende Szenen, ist aber durchweg überzogen. Hans Zimmers zu laut dramatische Musik peitscht dabei kräftig mit ein. Beim sogenannten Buddymovie ist ebenfalls klar, dass sich die anfangs spinnefeinden Tim und Arlo zusammenraufen müssen. Cuba Gooding Jr. fällt ins Stereotyp des fröhlichen Hip-Hoppers zurück, der fast allein für den Humor zuständig ist. "Elvis has left the building" und andere Scherze kommen wie erwartet. Ein durchschnittliches Serienprodukt, flaues Chilli, das die Chance eigener Ideen nicht nutzt.
http://www.chillfactorthefilm.com
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