Cold Blooded

(Coldblooded) USA 1994, Regie + Buch Wallace Wolodarsky, 91 Min.

Wie ein krimineller Forrest Gump schlurft er als Killer durch die Vororte und Keller: Cosmo kam zur Pistole, wie die Jungfrau zum Pornovideo. Als kleiner Buchmacher arbeitete er für die Mafia-Familie, hauste im vollkommen geschmacklos eingerichteten Keller eines Altersheims und bekam einmal die Woche Besuch von einer Prostituierten. Dann rief der Pate, Cosmo schoß wie ein junger Gott und stolperte so tumb und gump in den Killerberuf. Doch nach den ersten perfekt ausgeführten Aufträgen, nach Beweisen verblüffender Professionalität, tauchten im einfach strukturierten Hirn moralische Zweifel auf. Cosmo bewältigt aber nicht nur alle für Killer genretypischen Todesfallen mühelos, sogar seine Lösung für das reine Gewissen und das Lebensglück ist verblüffend.

Regisseur Wolodarsky muß irgendein entfernter Neffe von Quentin Tarantino sein. Allein die Warnung, bei der Exekution nicht zu nahe heranzugehen, damit das Blut einem nicht ins Gesicht spritzt, liegt im abflauenden Trend der spaßigen Gewalt. Die Besetzung des harmlosen Cosmo mit dem netten TV-Schönling Jason Priestley (Brandon Walsh aus "Beverly Hills, 90210") ist genial. Seine gegen die Erwartungen geschriebene garantiert den verblüffenden Humor dieser höchst originellen Genreparodie.Das Ende ist dann wieder unglaublich happy für ein Pärchen - wie bei den meisten Tarantino-Filmen. Nur Michael J. Fox, Mitproduzent des Films, bleibt in einer Nebenrolle auf der Strecke. Zur hämischen Freude des Publikums, das auch den Rollenbruch eines weiteren smarten Stars genießt.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

realisiert durch

Ein Service von

arena internet service

FILMtabs-Logo