Cinema Paradiso

Italien/Frankreich 1989 (Nuovo Cinema Paradiso) Regie und Buch: Guiseppe Tornatore, 123 Min.

'Heutzutage ist das Kino nur noch ein schöner Traum', aber was für einer!, kann nach dem traumhaften "Cinema Paradiso" nur hinzugefügt werden. Der schönste Film seit Monaten, wenn nicht seit Jahren und es wäre nicht verwunderlich, wenn bald im Movie einige MehrfachbesucherInnen die Texte mitsprechen können, genau wie der alte Italiener im Paradiso.

Doch wie kann man zwei Stunden tiefen, eindrucksvollen, formal zum dahinschmelzen gelungenen Film beschreiben? Die Lebensgeschichte des anfangs kleinen und naseweisen Toto erzählen? Die Meisterleistung Philippe Noirets als Vorführer im sizilianischen Dorfkino Paradiso schildern? Alle diese Teile ließen den überwältigenden Gesamteindruck zu kurz kommen.

Um nur einen Teil der Szenen wiederzugeben, die einem Gänsehaut kriegen oder nach dem Taschentuch suchen lassen, müßten Textseiten gefüllt werden. Also nur eine von vielen Geschichten, die der Filmschnipsel, denn "Cinema Paradiso" wirkt so, als hätte jemand die schönsten Szenen aus einem Kino-Leben zusammengefügt (die Verbindung zeigt dabei die Meisterschaft des Regisseurs). Toto sammelt hingegen die herausgeschnittenen Kußstreifen, die der Priester als Vorzensor per Glockenzeichen markiert, wobei der Kleine sich diebisch über jedes Klingeln freut. Im Finale wird diese KußRolle -wieder begleitet von den unvergleichlich weichen, epischen Klängen Ennio Morricones- persönlich von Tornatore eingelegt um noch einmal alle Lebens-, Liebes- und Leid-Erlebnisse von vor und auf der Leinwand vorüberziehenzulassen. Fazit: Hingehen und sehen, solange 'Heutzutage Kino noch ein schöner Traum ist'.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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