Carmen on Ice

BRD 1989, Regie und Buch: Horant H. Hohlfeld, 82 Min.

Die zweifache Olympiasiegerin Katharina Witt legte mit anderen ehemaligen Eiskunstlaufgrößen den 'klassischen' Carmen-Stoff als Handlungsballet aufs spanische Eis. In Sevilla, von dessen Schönheit uns im Film viele Postkartenbilder gezeigt werden, erforderten nämlich die Dreharbeiten einer Vereisung der ansonsten eher trockenen Handlungsorte.

Die neue Version des Liebes- und Eifersuchtsdramas um die zu verführerische Carmen muß, vor folkloristischer Ausstattung, alle Emotionen, den gesamten Ausdruck in den Eistanz legen, da die HauptdarstellerInnen nicht sprechen oder singen. Bei einigen, vor allem den Liebesszenen kann man zum Erfolg frank und frei gratulieren. Der Einfluß des Spitzensports macht sich aber doch unangenehm bemerkbar, da es ohne Punktwertung einfach unsinnig wirkt, wenn Don Jose sein Unglück durch einen Dreifach-Sprung ausdrückt.

Vom schauspielerischen Aspekt her setzt sich nur Katharina Witt als tatsächlich verführerische Carmen sehr positiv von dem ab, was bei OlympiasiegerInnen in dieser Hinsicht nur erwartet werden kann.

Da die Kameraführung trotz der wenigen und eingeschränkten Handlungsorte sich immer wieder um andere Perspektiven bemüht und die Tänze mit der passenden Atmosphäre einfängt, bietet der Film LiebhaberInnen des Eislaufens Gelegenheit, ihren Stars nahe zu sein.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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