Braveheart

USA 1995 Regie Mel Gibson mit Mel Gibson, Sophie Marceau, Patrick McGoohan, Catherine McCormack u.a., 177 Min.

Schottland im späten 13. Jahrhundert: Die Engländer herrschen ziemlich ungerecht und brutal, der schottische Adel streitet sich auf Kosten der armen Bevölkerung. Beste Zeiten für einen Helden wie William Wallace, der mit Rachegelüsten, vielen Idealen und wackeren Gesellen einen Haufen Schlachten gewinnt.

Hollywood im späten 20.Jahrhundert: Kevin Costner mit Schwimmhäuten, "Schindler" Liam Neeson im Schottenrock, "American Gigolo" Richard Gere in Ritterdose und jetzt noch Mel Gibson ohne Unterhose bei den Highlanders: Sind denn in den Studios alle närrisch geworden?

Mel Gibson inszenierte sich selbst in einem historischen Spektakel, das über fast drei Stunden lehrt, wie skrupellos Herrschaft und Hollywood sein müssen. Die rücksichtslose Ratio siegt über den strahlenden Idealismus - eine Weisheit, für die sich der schon faltige Gibson nicht auf den Regiestuhl hätte bemühen müssen. Wo Kenneth Branaghs "Henry V" oder "Die Bartholomäusnacht" Historie als brutale Warnung inszenierten, bleibt "Braveheart" gnadenlos im Sumpf des unzeitgemäßen Heldenepos stecken. Das Ganze ist ähnlich ambitioniert peinlich wie einst Zeffirellis "Hamlet" mit "Mad Max" Mel in der Hauptrolle. Nach seiner ersten respektablen Regiearbeit "Der Mann ohne Gesicht" verliert der als Australier noch ausgezeichnete Darsteller mit "Braveheart" wirklich sein Gesicht. Aber wenigstens klärt das bluttriefende Machwerk die Frage, was denn nun unter dem Schottenrock ist ...


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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