A Beautiful Mind

USA 2002 (A Beautiful Mind) Ron Howard Mit Ron Howard Russell Crowe (John Nash), Ed Harris (William Parcher), Jennifer Connelly (Alicia Larde) 130 Min.

Ein linkischer junger Mann kommt im Jahr 1947 dank eines Stipendiums zur angesehenen Hochschule von Princeton an. John Nash ("Gladiator" Russell Crowe) ist ein mathematisches Genie mit viel Gehirn und zu wenig Herz. Fixiert auf seine Suche nach einer einzigartigen Idee, leistet der Einzelgänger nichts, nimmt nicht mal an den Seminaren teil. Nur Johns lebenslustiger Zimmergenosse Charles bringt ihn ab und zu ins richtige Leben zurück. Doch irgendwann kommt der Durchbruch mit einer Theorie, die Nash während eines Kneipenabends, beim Gespräch über das möglichst effektive Anmachen von Frauen, kommt, und die später vor allem die Wirtschaft beeinflussen wird.

Der Erfolg macht andere Leute auf Nash aufmerksam: Ein Geheimdienst stellt ihn als menschliche Entschlüsselungsmaschine ein. Wir sind mitten im Kalten Krieg und man muss die Gegner im Auge behalten. Dazu wird John sogar ein Chip implantiert, mit dem er jederzeit Einlass in die Hochsicherheitsbereiche erhält. Die ganze Geschichte von der nationalen Verteidigung steigert sich jedoch zu einem Wahnsinn, der lange unbemerkt bleibt: Nash war schon immer ein eigener Typ. Erst als die Spionagegeschichte völlig unglaubwürdig wird, merkt auch der nicht vorinformierte Zuschauer, dass er lange nur den Fantasien von Nash gefolgt ist: Alle Figuren vom Geheimdienst, selbst der lebenslustige Zimmergenosse, waren Hirngespinste eines Schizophrenen.

Doch auch nun geht Nash einen eigenen Weg. Zusammen mit seiner Frau - einst genial, nun nur noch liebende Mutter - versucht er, die Krankheit ohne Schocktherapien und entmenschlichenden Medikamenten zu kontrollieren. Das heißt, er lernt, mit seinen Fantasiefiguren zu leben.

Russell Crowe als verrücktes Genie Nash - das war eine Bank in Sachen Oscar-Nominierung, das ist pures Oscarmaterial - siehe "Shine". Man kann sich "Beautiful Mind" gut ankucken, von den Schauspielern, den guten Bildern, der dichten Dramaturgie unterhalten sein, doch viele werden die angebliche Krankengeschichte als romantischen Kitsch betrachten, die mit Schizophrenie so viel zu tun hat, wie Vitamin C mit einer Lungenentzündung. Auch bei den biographischen Aspekten zeigt sich der Zwang Hollywoods, jede, aber auch jede Kante zugunsten von ein paar Zuschauern mehr zu glätten. Weder die problematische Ehe, noch der ebenfalls Schizophrene Sohn oder die homosexuellen Seiten des realen Nash fanden Erwähnung. Damit wir uns alle gut fühlen, endet die Geschichte unter zu dick aufgetragenen Masken pathetisch mit der Verleihung des Nobelpreises an Nash im Jahr 1994.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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