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Austin Powers - Spion in geheimer Missionarsstellung

USA 1999 (Austin Powers - The Spy who shagged me) Regie Jay Roach, 95 Min.

Er ist wieder wieder da: Nachdem der britische Superagent Austin Powers 1997 mittels Tiefkühltruhe aus den Sechzigern in die Neunziger gerettet wurde und die Gegenwart in einem ersten Film mit knallbunten Farben und sehr seltsamen Humor beglückte, geht diese Figur von Mike Myers jetzt in die zweite Verwertungsrunde.

Auch wenn Star Wars ebenfalls seine Ladung Spot abbekommt, ist "Austin Powers" hauptsächlich Bond-Parodie. Der böse Dr. Evil hat seinen Wiederauftritt in der berüchtigten Jerry Springer (Talk-) Show. Dort ist sein Sohn Scott Gast beim Thema "My father is evil and wants to take over the world" (Mein Vater ist böse und will die Welt beherrschen). Dem eher dämlichen als bedrohlichen Dr. - ebenfalls gespielt von Mike Myers - steht ein zwergenhafter Klon namens Mini-Me zur Seite. Wenn Austin mal nicht die Hüften schwingt oder mit schiefen Zähnen "Groovy" in die Kamera grinst, folgt er seinem lächerlichen Gegner per Zeitreise in die 60er, wo Dr. Evil das "Mojo" von Austin Powers abgesaugt hat. Was Mojo ist, sagt niemand deutlich, dafür wird das männliche Genital genüßlich vielfach durchkonjugiert. Im Zeitkontinuum ergeben sich einige Probleme, vor allem mit Zitaten zukünftiger Filme, die noch keiner versteht ...

Nicht nur mit seiner Agenten-Kollegin Felicity Shagwell (zu deutsch Fräulein Fickgut) ist Austin Powers zweideutig, fäkal, ordinär, zotig. Dieser Humor hat nur ein System und das heißt Mike Myers. Der Komiker wurde in der berühmten US-Show "Saturday Night Live" bekannt und hatte mit der Verfilmung seiner Gags in "Waynes World" seinen ersten Kinoerfolg. Vor kurzem war er in "Studio 54" sogar mal ganz ernst und richtig gut. In "Austin Powers 2" zeigt Myers sich in drei Rollen: Neben Powers und Dr. Evil tritt er auch noch als Fat Bastard, als äußerst fetter Fetter auf.

So ist verständlich, dass "Austin Powers" nur Nummernfolge mit musikalischen Einlagen (u.a. spielen auch Elvis Costello und Burt Bacharach "live") ist. Da helfen bekannte Gesichter - Tim Robbins hat als US-Präsident einen Kurzauftritt - grelles Design, grobe Schleichwerbung und penetrante Wiederholung der gleichen Masche nicht weiter. Der seltsame und durchaus eigenartige Humor mit popigen Zwischeneinblendungen und knallbunter Fröhlichkeit ist nach dem ersten Mal nicht mehr komisch.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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