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Albino Alligator

Albino Alligator

USA 1996. Produktion: UGC / Miramax Films. Produzenten: BradleyJenkel, Brad Krevoy, Steven Stabler. Regie: Kevin Spacey. Buch:Christian Forte. Kamera: Mark Plummer. Musik: Michael Brook. Schnitt:Jay Lash Cassidy. Darsteller: Matt Dillon (Dova), Faye Dunaway(Janet), Gary Sinise (Milo), William Fichtner (Law), Viggo Mortensen(Guy), John Spencer (Jack), Skeet Ulrich (Danny), M. Emmet Walsh(Dino), Joe Mantegna (G.D. Browning). 97 Min. ? FSK: ??. Verleih:Columbia TriStar.

New Orleans. In einer Nacht kreuzen sich durch den ersten Zufalldie Wege zweier Verbrechen, die Polizei erwischt die falscheFährte und drei Klein-Kriminelle nehmen in Panik die Gästeder Kellerkneipe "Dino's Last Chance Bar" als Geiseln. In dieserabgeschlossenen, klaustrophobischen Situation geraten dieunterschiedlichen Temperamente der Geiselnehmer aneinander: Derunsichere, hin und her gerissene Anführer Dova (Matt Dillon) istvon der Situation überfordert. Sein ruhiger, überlegter,aber auch schwer verletzter Partner Milo (Gary Sinise) würdevielleicht aufgeben. Das Problem ist aber der typische cholerischeDummkopf Law (William Fichtner), der die Situation immer wieder gerneeskalieren läßt. Derweil versuchen Kellnerin undGäste die bewaffneten Eindringlinge zu beruhigen. Auf dernächtlichen Straße muß der leitende Polizist (JoeMantegna) mit dem durch einen weiteren unglücklichen Zufallhereinbrechenden Presseandrang fertig werden.

Das Ringen um die Leben der Geiseln bestimmt lange Strecken desFilms. Ein spannend ausbalanciertes, mit Rhythmuswechselnaufgefrischtes Kräftespiel hält einige Überraschungenin Petto, die im Interesse des Sehvergnügens nicht verratenwerden sollen. Bis zur letzten, in ihren moralischen Bedingungenäußerst faszinierenden Entscheidung bietet "AlbinoAlligator" ein ausgeklügeltes Kammerspiel mit hohemAußendruck. Der Titel ist Synonym für ein Opfer, das diebedrohte Gruppe hinausschickt, um die übrigen zu retten.

Das Regiedebüt des Schauspielers Kevin Spacey ("Dieüblichen Verdächtigen") gelang durchgehend spannend undtrumpft mit gleich einem halben Dutzend exzellenter Darsteller auf(teilweise Kollegen vom Usual-Dreh), die mit scharfen Dialogenbrillieren können. Während das Buch durch wirklichüberraschenden und trotzdem nachvollziehbaren Wendenüberzeugt, reizt eine bemerkenswert elegante und zielsichereKameraarbeit im düsterem Stil. Die Musik sorgt für eineschwebende Hintergrund-Spannung. Zur nachhaltigen Wirkung trägtallerdings auch die drastische und blutige Darstellung der Gewaltbei.

Günter H. Jekubzik


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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