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Pandoras Vermächtnis

A 2024 R: Angela Christlieb, 89 Min.

Neben Fritz Lang und Friedrich Wilhelm Murnau ist Georg Wilhelm Pabst – von seiner Familie stets GW genannt – weitgehend in Vergessenheit geraten. Als Stummfilmregisseur schuf er wegweisende Werke wie »Die Büchse der Pandora« und »Die freudlose Gasse«. Nach einem erfolglosen Ausflug nach Hollywood kehrte er zurück nach Wien und drehte zwei Filme unter dem Hitler-Regime. Nach dem Krieg konnte er nicht an seine frühen Erfolge anknüpfen. Seine Frau Gertrude war stets an seiner Seite, auch wenn es nicht leicht war. GW distanzierte sich von der Frau und seinen Kindern. Die Folgen reichen bis in die nachfolgenden Generationen. Angela Christlieb wählte für ihren Dokumentarfilm »Pandoras Vermächtnis« die Perspektive der Enkelkinder und verknüpft ihre Erzählungen mit den Briefen und Tagebuchaufzeichnungen von Gertrude und Ausschnitten aus den Filmen von Georg Wilhelm Pabst. So verankert sie ihre historische Dokumentation in der Gegenwart. Allerdings bleibt eine Distanz. Aufzeichnungen von GW kommen kaum vor, der Regisseurs bleibt ein Enigma, in das die Deutungen der Gegenwart nur wenig Licht werfen.


Ein FILMtabs.de Artikel