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Enzo und die wundersame Welt der Menschen

USA 2019 (The Art of Racing in the Rain) Regie: Simon Curtis, mit Milo Ventimiglia, Amanda Seyfried, Gary Cole, Martin Donovan 109 Min. FSK ab 6

Was für ein Hundeleben! Der Blick eines Vierbeiners auf das Leben seines Herrchens ist nun wirklich keine pfiffige Idee mehr, doch so durch gekaut und triefend wie ein alter Hundknochen, das ist besonders abgeschmackt. Üble Schmonzette mit Hundeblick.

Während er in seinem eigenen Urin liegt, lässt ein alter Hund namens Enzo sein Leben Revue passieren: Wie er als Welpe von dem Autorennfahrer Denny Swift (Milo Ventimiglia) gekauft wurde und angeblich begeistert mit zur Rennstrecke genommen wurde. Wie sein Herrchen, mit dem er vor allem auf der Couch Autorenn-Videos schaut, Eve (Amanda Seyfried) kennenlernt, die gemeinsame Tochter Zoe (Ryan Kieran Armstrong) zur Welt kommt, Eve an Krebs stirbt und ihre Eltern gerichtlich Zoe wegnehmen. Und alles kommentiert von diesem Hund, der die Stimme von Kevin Costner hat.

Das mit der Hunde-Perspektive war im Zeichentrick „Pets“ noch ganz witzig, wurde mit vielen Tränen und Abschieden schon mit Dennis Quaid in „Bailey“ ausgelotet. Und nun die Verfilmung eines Romans des Regisseurs und Hobby-Rennfahrers Garth Stein, der nach mehreren anderen Versuchen damit einen Verkaufserfolg landete. Eigentlich ist die Geschichte von Denny eine sehr gewöhnliche Schmonzette mit viel Leid und Glück im Szenenwechsel – Trivialliteratur würde man beim Buch sagen. Ob es besser wird, wenn in jeder zweiten Szene große Hundeaugen in die Kamera schauen, ist fraglich. Und dann der Kommentar mit der – technisch brillanten – Stimme von Kevin Costner! In wenigen hellen Momenten sind die Bemerkungen des Hundes so absurd komisch, dass man glaubt, er nimmt diesen ganzen Kram selbst nicht ernst. Aber helle und komische Momente sind in diesem Hundleben im Kino selten.


Ein FILMtabs.de Artikel